Zwei Teamchefs mit sehr viel Erfahrung
Christoph Bartlome und Beat Wüthrich bilden beim EHC Thun ein ungewöhnliches Trainerduo mit viel Erfahrung.
Christoph Bartlome. Seit 14 Jahren Nachwuchs-Cheftrainer beim EHC Thun und als solcher verantwortlich dafür, dass die Erstliga-Mannschaft immer wieder mit gut ausgebildeten jungen Spielern versorgt werden kann. Beat Wüthrich, von 1973 bis 2008 Trainer des Zweitligisten SC Freimettigen und damit unfassbare 35 Jahre ohne Unterbruch bei den Emmentalern tätig. Zwei Trainergrössen in der regionalen Eishockeyszene. Jetzt führen sie zusammen eine Mannschaft und sagen: «Uns ist wohl dabei.»
Keinen Trainer gefunden
So ungewöhnlich das Thuner Trainerduo ist, so ungewöhnlich ist dessen Entstehung. Im letzten Frühling war erst spät klar, dass Cheftrainer Peter Schenk bei den Oberländern seine Tätigkeit nicht weiterführen würde. Der EHC Thun bekam darauf bei der Suche nach einem neuen Teamverantwortlichen einige Absagen und sah sich gleichzeitig mit der Situation konfrontiert, erneut einige Spieler zu verlieren, sei es an Vereine aus der Spitzengruppe der Erstliga-Gruppe 2 (Wiki-Münsingen, Unterseen-Interlaken) oder aus geografischen Gründen (Wechsel von zwei aus dem Emmental stammenden Akteuren zu Brandis). Damit war der Zeitpunkt gekommen, Spieler aus den erfolgreichen Nachwuchsteams in die 1.Liga zu integrieren. Christoph Bartlome fällte schliesslich einen Herzentscheid und sagte: «Ich mache es mal, für den Verein.»
Neue Herausforderung
Die Position als vollamtlicher Nachwuchs-Cheftrainer wollte er aber nicht aufgeben. Um beide Aufgaben erfüllen zu können, musste ein zweiter Trainer zur Entlastung gefunden werden. «Ich dachte sofort an Beat Wüthrich», sagte Bartlome. «Nachdem Dragon und Thun im Nachwuchsbereich zusammenzuarbeiten begannen, lernte ich ihn richtig kennen. Wir verstanden uns sofort.» Dragon ist die gemeinsame Nachwuchsbewegung der in der Wichtracher Eishalle domizilierten Vereine, und Wüthrich war auch dort bei den Junioren tätig. Dieser sagte zu. «Eigentlich wollte ich eine Pause machen», sagt Wüthrich. «Doch dann reizte mich diese neue Herausforderung, und ich bin halt immer noch gerne Eishockeytrainer. Im Sommer machte ich dann allerdings Pause und stieg erst mit Beginn des Eistrainings ein.»
Co-Trainer
Christoph Bartlome ist Cheftrainer, Beat Wüthrich Co-Trainer. Diese Bezeichnung deutet an, dass Wüthrich mehr ist als nur ein Assistenztrainer. «Manchmal gibt es bei Christoph Überschneidungen mit seinen Aufgaben als Nachwuchstrainer. Dann leite ich das Training. Während der Spiele bin ich für die Wechsel zuständig.» Bartlome und Wüthrich sind verantwortlich für eine sehr junge Mannschaft. Die insgesamt acht Abgänge wurden praktisch ausnahmslos mit Nachwuchsspielern ersetzt. Mit Sandro Stadelmann scheint gar ein 15-Jähriger den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen.
«Wir sind die jungen Wilden», sagt Bartlome. «Es wird Gegner geben, die uns nicht richtig ernst nehmen. Wir sind aber kein Kanonenfutter.» Gegen Wiki-Münsingen setzte es in der Vorbereitung lediglich eine 2:4-Niederlage ab, Zunzgen/Sissach wurde mit 6:5 bezwungen. «Wir haben vor niemandem Angst.» Wüthrich hat sich als «Neuzugang» auch bereits mit der Thuner Klubkultur angefreundet. «Es sind alles gute Leute hier. Es ist auch gut, dass ich nicht einen Posten übernommen habe, der mich wieder in die Wichtracher Eishalle geführt hätte.» In Wichtrach ist der SC Freimettigen zu Hause. Von seinem Stammverein trennte sich Wüthrich im Unfrieden; er hält seither, obwohl in Freimettigen wohnhaft, Distanz zum SCF und hat auch die Ernennung zum Ehrenmitglied abgelehnt. «In Thun kann ich auch noch einmal eine neue Liga kennen lernen. Die 1.Liga ist eine andere Welt als die 2.Liga.»
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