SCB: Die Krux mit der Konstanz
SCB-Trainer Kari Jalonen ist mit den letzten Auftritten seines Teams nicht ganz zufrieden. Heute gastiert der SCB in Lausanne – bereits fünfmal gewann er in dieser Saison gegen die Waadtländer.

Kari Jalonen wirkt entspannt. Es ist Montagmorgen, «neue Woche, neue Herausforderung», sagt der SCB-Headcoach mit Vorfreude und Blick auf das Gastspiel in Lausanne heute Abend. Gegen den gleichen Gegner verspielte sein SCB am Samstag einen 2:0- und einen 3:1-Vorsprung, Gaëtan Haas stellte den Sieg erst in der Verlängerung sicher.
Jalonen spart deshalb nicht mit Kritik. Er sei nicht zufrieden mit der Leistung und spricht an, was bei ihm, seinem Staff und den Spielern seit Monaten ein Thema ist: die Leistung über die volle Spieldauer von 60 Minuten.
«Das fehlt uns noch», sagt Jalonen also und meint die Konstanz über eine gesamte Partie. «Wir können das besser.» Er habe einen klaren Plan, wie es seinen Spielern besser gelingen solle, den Fokus aufrechtzuerhalten. Verraten will er ihn nicht.
Die Sache ist indes nicht ganz einfach für die Berner: Seit Wochen dominieren sie die Liga, ihr Vorsprung ist derart gross, dass jegliche Spannung fehlt. «Eigentlich sind wir sehr froh, dass wir uns in dieser Position befinden», sagt der Verteidiger Justin Krueger. «Aber es ist eine grosse Herausforderung.»
Während andere Klubs, Lausanne zum Beispiel, jeden einzelnen Punkt für die Playoffs benötigen und entsprechend ans Werk gehen müssten, kann der SCB schon länger für die zweite Phase der Meisterschaft planen. Und es deshalb ruhiger angehen.
Das tue er aber nicht, widerspricht Krueger: «Ich glaube nicht, dass wir anders spielen. Wir wollen den ersten Platz verteidigen und in jeder Partie zeigen, dass wir diesen verdienen. Gelingt uns das nicht, wird die Stimmung in der Mannschaft schlecht.»
Zu viele Gegentore
Das mit dem Verteidigen – es klappte zuletzt nur mässig. Vier gegen Zürich, vier in Biel und zwei in Genf, drei gegen Lausanne: Der SCB kassierte in den letzten vier Partien teilweise ungewohnt viele Gegentore. Er habe darüber keine genaue Kenntnis gehabt, sagt Krueger.
«Aber drei und mehr Treffer, das ist definitiv zu viel für uns.» Jalonen sagt: «Eine gute Defensive ist der Schlüssel zum Erfolg.» Und: «Wir wissen ganz genau, was wir verbessern müssen. Ich werde vor der Partie in Lausanne mit den Spielern darüber sprechen.»
Jalonen also ist nicht beunruhigt, das hat einfache Gründe. Sein Team fristet an der Tabellenspitze mit zwölf Punkten Vorsprung ein einsames Dasein und gewann zwei dieser vier letzten Spiele trotzdem. «Dass wir Lausanne in der Overtime noch besiegten, spricht für unser grosses Selbstvertrauen», sagt er. Und so haben Trainer und Spieler genügend Zeit, sich anderen erfreulichen Dingen zu widmen. Zum Beispiel den Olympischen Spielen.
Krueger kriegt heute Bescheid
Jalonen ist stolz, dass zahlreiche seiner Spieler nach Südkorea berufen werden. Vierzehn werden es voraussichtlich sein. «Es war ihr Ziel, an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Ich bin deshalb sehr glücklich für sie», sagt er. Neben acht Schweizern reisen Mark Arcobello (USA), Andrew Ebbett, Maxim Noreau, Mason Raymond (Kanada) und Mika Pyörälä (Finnland) an das Turnier. «Ich hoffe schwer, dass der eine oder andere eine Medaille mitbringt», sagt Jalonen.
Noch keine Gewissheit hat Justin Krueger. Ob er definitiv selektioniert wird, erfährt er heute, wenn der Bundestrainer Marco Sturm seine Auswahl für Südkorea bekannt geben wird. Fünf Spieler werden den letzten Kaderschnitt nicht überstehen.
Eine Einschätzung sei schwierig, sagt Krueger. «Wir hatten einzig beim Deutschland-Cup im November einen Zusammenzug, deshalb weiss ich nicht genau, wo ich stehe.» Dennoch ist zu erwarten, dass der Verteidiger an die Spiele reisen darf.
Vorerst gilt der Fokus Lausanne. Heute folgt das letzte der sechs Qualifikationsduelle gegen die Waadtländer. Die ersten fünf gingen alle an den SCB, wenn auch zuletzt zweimal knapp. Kari Jalonen hat keinen Grund zur Sorge.
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