Jobin: «Das ist wie im Traum»
Die SCB-Spieler feiern den Titel in Zug ausgelassen. Für ein Trio glänzt die Medaille besonders goldig: Martin Plüss, David Jobin und Marc Reichert verabschieden sich auf bestmögliche Weise.
Was sagen, wenn eigentlich die Worte fehlen? «Eifach nume geil», meint Simon Moser. Mehr gebe es nicht zu sagen. Der Stürmer des alten und neuen Meisters steht auf dem Eis der Bossard-Arena. In seinem Rücken wird abgeklatscht, was es abzuklatschen gilt, bis Thomas Rüfenacht mit einer Kiste Bier heraneilt, damit sich die Hände der Berner an einer Dose abkühlen können.
«Auf diese Weise aufzuhören und meine Karriere zu beenden, das ist wie im Traum.»
Kühlung würde auch David Jobin gut tun. Der Verteidiger erlitt kurz vor Schluss über dem rechten Auge nach einem hohen Stock Josh Holdens eine Wunde. Doch Jobin lächelt: «Ich bin überglücklich», sagt er. «Auf diese Weise aufzuhören und meine Karriere zu beenden, das ist wie im Traum.»
«Lassen es nochmals krachen»
19 Jahre lang hat er für den SCB gespielt, mit ihm verlässt der Dienstälteste die Mannschaft. Jobin, dieser stille Schaffer, hat zahlreiche Verletzungen erlitten; er musste als verbissener Zweikämpfer oft einstecken. Und wie er jetzt so da steht, mit der Meistermedaille um den Hals und dem «Cut» über dem Auge, passt dieses Bild ganz gut zum Abgang des 35 Jahre alten Verteidigers.
Nicht nur für Jobin ist es das letzte Hurra als Eishockeyprofi: Marc Reichert tritt ebenfalls zurück. Der 37 Jahre alte Berner hätte sich den Abgang etwas anders vorgestellt; er musste die letzten Partien von der Tribüne aus verfolgen. «Die Richtigen sind auf dem Eis gestanden», sagt Reichert.
«Die eine oder andere Träne wird kommen.»
Seiner Mimik ist kaum Euphorie zu entnehmen. «Die eine oder andere Träne wird kommen», hält er fest. Doch Reichert wäre nicht Reichert, würde er bei der Meisterfeier nicht nochmals in der ersten Reihe sitzen, respektive hüpfen. Er verspricht: «Jetzt lassen wir es nochmals so richtig krachen.»
Nach ein paar Runden mit dem Pokal ziehen sich die Spieler in die Gästegarderobe zurück. Einer aber bleibt noch auf dem Eis, lässt sich vom Berner Anhang hochleben: Martin Plüss. Auch er wird den SCB verlassen – seine Zukunft ist offen. «Es war mein grosses Ziel, zum Abschluss mit dem SCB nochmals den Meistertitel zu holen», sagt Plüss.
«Wehmut wird sicher da sein. Aber noch überwiegt die Freude.»
Als Geste der Wertschätzung lässt er Jobin und Reichert an der Ehre teilhaben, den Pokal als erstes in die Höhe zu stemmen. «Wehmut?», fragt Plüss. «Wehmut wird sicher da sein. Aber noch überwiegt die Freude.»
Apropos Freude: Auch Cheftrainer Kari Jalonen lässt sich von den Emotionen leiten und posiert auf dem Eis für ein Selfie. Wenn das mal keine Ansage für die bevorstehende Meisternacht in Bern ist.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch