Ein Kraut gegen Kloten
Wie kann es sein, dass FCZ und ZSC Sieg um Sieg einfahren, obwohl Unglücksbringer Rolf noch lebt?
Der Schreck über seine furchtbare Entdeckung sass Schubiger in den Knochen. Er hatte Rolf lebend hinter dem Kompost entdeckt, zumindest einen Restrolf. Doch das konnte gar nicht sein, denn er war ein Kaktus oder vielmehr eine Wolfsmilch, für tropisches Klima geschaffen, und davon war in Schubigers Breiten heuer wirklich keine Rede. Rolf wurde Schubiger richtig ungeheuer, nachdem er zuvor erleichtert gewesen war, als das Unkraut eines Tages auch aus dem Treppenhaus verschwunden war, wohin es Frau Hübschi aus dem Kompost verpflanzt hatte. Denn Rolf konnte mit seinen Stacheln Stevie G. verletzen, mit seiner Milch die kleinen Schubigers verätzen, und vor allem konnte er hochverdiente Siege verhindern, etwa solche des FCZ oder des ZSC. Es war wissenschaftlich belegt, dass Rolf Unglück brachte, deshalb musste er weg. Aber er war einfach nicht wegzubekommen.
Ja, als die ehemalige Beinahe-Miss-Schweiz den vermeintlich hilflosen Rolf als gute Sukkulenten-Samariterin aus dem Kompost rettete, musste sie zugleich seinen Fluch auf sich gezogen haben. Und wie Schubiger zuvor, dem das Unheilskraut von Kloten-Fan Ginser ins Haus gebracht worden war, hatte wohl auch Frau Hübschi lange gebraucht, um die Wurzel allen Übels zu identifizieren. Und sie dann ebenso erfolglos auszureissen versucht. Sie darauf aufmerksam zu machen, dachte Schubiger, wäre ein guter Anlass, um mit Frau Hübschi zu plaudern. Andererseits: Die Saison war noch lang.schubiger@tages-anzeiger.ch