Der SCB empfängt Davos zum Spitzenkampf
Am Freitagabend empfängt der SC Bern den HC Davos. Für SCB-Stürmer Ivo Rüthemann sind Spiele gegen Davos «immer eine Herausforderung» – und oft ausverkauft, wie die Statistik belegt.

Das Fassungsvermögen hat geändert, der Terminus auch – nicht aber die Auslastung. Ob in der Allmendhalle (16'771 Plätze), der BernArena (16'789) oder seit August 2007 in der PostFinance-Arena (17'131): Bei den letzten 16 Gastspielen des HC Davos war die Heimstätte des SC Bern jeweils ausverkauft. Kein anderer Gastverein, auch nicht Gottéron oder der Kantonsrivale SCL Tigers, verfügt beim Berner Eishockeypublikum über eine stärkere Anziehungskraft. Die temporeiche Spielanlage der Bündner behagt oftmals weniger den Gegenspielern, dafür vielmehr den Zuschauern. Zudem verfügen die Davoser über eine grosse Anhängerschaft im Unterland, die den HCD vorwiegend bei dessen Auswärtsspielen und weniger in der heimischen Vaillant Arena unterstützt.
Einbezug der Jugend
Trotz der skurril anmutenden Befürchtung des Davoser Trainers Arno Del Curto, wonach sein Team hart um die Playoff-Qualifikation werde kämpfen müssen, haben sich die Bündner bereits in den vordersten Tabellenplätzen etabliert. Selbiges gilt auch für den SCB, so dass der Begegnung zwischen Bern und Davos einmal mehr das Etikett «Spitzenkampf» anhaftet. «Partien gegen den HCD sind immer eine Herausforderung. Davos gehört seit Jahren zu den Topteams der Liga», sagt Ivo Rüthemann. Der 32-jährige Flügelstürmer hatte vor seinem Wechsel nach Bern während fünf Saisons beim HCD gespielt. Eine emotionale Bindung zum heutigen Gegner existiert bei Rüthemann aber nicht mehr, schliesslich bestreitet er mit dem SCB bereits seine elfte Spielzeit. «Mein Herz ist definitiv in Bern», sagt der Rheintaler und schmunzelt. «Vor jeder Vertragsverlängerung hatte mir der SCB jeweils gute Perspektiven geboten. Mir gefällt es nach wie vor ausgezeichnet.» Nach Verteidiger David Jobin, der seit 1998 bei den Bernern unter Vertrag steht, ist Rüthemann der dienstälteste Akteur des aktuellen SCB-Kaders. Derzeit erlebt er in den Trainings und Spielen mit den Bernern eine Novität: «Seit ich beim SCB bin, sind noch nie derart viele Nachwuchsspieler in der ersten Mannschaft aktiv gewesen», erklärt Rüthemann. Mit Roman Josi, dem derzeit verletzten Etienne Froidevaux, Pascal Berger sowie den Elite-A-Junioren Kevin Fey und Tristan Scherwey erhält quasi ein kompletter Jugendblock im Fanionteam Einsatzzeit. «In Davos war dies ähnlich, aber in Bern ist die Situation mit derart vielen jungen Spielern neu. Dies ist für unsere Nachwuchsabteilung natürlich sehr positiv», sagt Rüthemann.
Wohl nicht ausverkauft
Als Tristan Scherwey am letzten Dienstag nach der Partie gegen Gottéron von den Fans mit Sprechchören vor die Stehrampe zitiert wurde, strahlte Rüthemann auf dem Weg in die Garderobe, als hätte er selbst die Ovation erhalten. «Ich freue mich für die Jungen. Sie sind enorm einsatzfreudig und bringen frischen Wind ins Team.» Ob die jugendliche Unbeschwertheit auch heute Abend einen gewinnbringenden Faktor darstellt? Knapp über 15'000 Tickets wurden für die Partie bis Donnerstag Nachmittag abgesetzt. Es zeichnet sich ab, dass die Affiche erstmals seit dem 27.2.2004 (6:2 für Bern) nicht ausverkauft sein wird. Damals war Davos-Trainer Arno Del Curto mit einer verstärkten Juniorenauswahl angereist – aus Protest gegen einen Verbandsentscheid, und vielleicht auch, um einem möglichen Playoff-Halbfinal gegen den (späteren Meister) SCB auszuweichen. Selbiges wird sich heute gewiss nicht wiederholen. Und falls doch, könnte das Heimteam in Sachen Nachwuchs mittlerweile ganz gut mithalten.
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