Ärgerliche Niederlage der Schweiz in Minsk
Das Schweizer Nationalteam hat am Vierländerturnier in Minsk im Halbfinal gegen die Slowakei in den letzten fünf Minuten auf ärgerliche Weise eine 1:0-Führung verspielt.

Den einzigen Treffer bei der 1:3-Niederlage erzielte Damien Brunner. «Sehr bitter», «ärgerlich» und «unnötig». Mit diesen Worten umschrieben Trainer Sean Simpson und seine Spieler die Niederlage gegen ihren «ewigen Testgegner». Denn 55 Minuten lang hatten die Schweizer ihren Gegner im Griff. Dann drehten die Slowaken die Partie innerhalb von 29 Sekunden mit zwei Treffern. Den Sieg stellten die Slowaken mit einem Treffer ins leere Tor 15 Sekunden vor dem Ende sicher. Deshalb spielen die Schweizer in der weissrussischen Hauptstadt statt gegen den Gastgeber um den Turniersieg gegen Deutschland um Rang 3.
In der Schlussphase hinterliessen die Schweizer in der imposanten Minsk Arena (15'000 Plätze), in der die 1038 anwesenden Zuschauer scheinbar verloren gingen, keine gute Figur. Vor dem 1:1 unterlief Tim Ramholt ein Fehlpass und zudem wechselten die Schweizer im ungünstigsten Moment. Die entstandene Überzahl nutzten die Slowaken eiskalt aus. Noch fast ärgerlicher war das 1:2 kurz darauf, als noch immer die Linie um Brunner, Roman Wick und Andres Ambühl auf dem Eis stand. Ambühl konnte nicht verhindern, dass Rastislav Spirko den Siegtreffer mit einem Backhand-Lupfer erzielte. «Nach einem Gegentreffer, der so kurz vor Schluss fällt, müssen wir genug stark sein, um zumindest die Verlängerung zu erreichen», so Simpson. Bei beiden Treffern machtlos war Tobias Stephan (22 Paraden); der Goalie von Servette wird am Samstag (wie geplant) durch Leonardo Genoni ersetzt.
Zu passiv im Schlusdrittel
Nach einem verhaltenen Start von beiden Teams erhöhten die Schweizer im Mitteldrittel das Tempo. In der 37. Minute gingen sie durch Brunner verdient in Führung. Der Zuger Topskorer profitierte von der Vorarbeit Roman Wicks, der einen herrlichen Vorstoss lancierte und Brunner ideal bediente. Brunner, Wick und Center Andres Ambühl harmonierten auf Anhieb gut miteinander. «Die Niederlage hätte nicht sein müssen», befand aber auch Wick, der in dieser Woche erstmals seit Frühling 2010 wieder das Nati-Trikot trägt. «Die Spiele gegen die Slowakei sind immer eng. Und so kleine Fehler wie beim 1:1 können einem halt dann das Spiel kosten.»
Wicks Trainer ärgerte sich vor allem über das Nachlassen seines Teams: «Wir waren nicht in der Lage unser Niveau vom zweiten Drittel zu halten. Wir wurden bestraft, weil wir zu passiv waren», so Simpson. Im zweiten Drittel verpassten es die Schweizer, weitere Treffer zu erzielen. Ryan Gardner, Kevin Romy und Fabian Schnyder scheiterten Minuten vor dem 1:0 aus aussichtsreichen Positionen. Und in der 54. Minute, wenige Sekunden bevor die verhängnisvolle Schlussphase begann, hätte Thibaut Monnet das vermutlich entscheidende 2:0 erzielen können.
Wieder gegen Erzrivale Deutschland
Für die Schweizer war es die zweite Niederlage gegen die Slowakei in dieser Saison nach dem 1:2 im November am Deutschland Cup in München. Von den fünf Duellen unter Sean Simpson gingen vier verloren. Das nächste Mal treffen die beiden Teams an der WM in Helsinki (4. bis 20. Mai) aufeinander. Um die Viertelfinals zu erreichen, ist für die Schweizer zumindest nach Papierform ein Sieg notwendig.
In drei Monaten werden sich mit Sicherheit stark veränderte Teams gegenüber stehen. Einer der darauf hofft, wieder dabei zu sein, ist Michael Liniger. Der Center der Kloten Flyers, der zuletzt im Klub überzeugte, gab gegen die Slowakei sein Comeback für die Schweiz nach über siebenjähriger Absenz. Mit seinem Spiel war der Emmentaler zufrieden. «Es ist nicht so schlecht gegangen. Ich habe einfach versucht, so einfach wie möglich zu spielen und keine Fehler zu machen.» Über seine Zukunft in der Nati macht sich Liniger keine grossen Gedanken: «Ich bin bereits über 30-jährig. Ich nehme es wie es kommt. Es ist eine Ehre für mich, dass ich hier dabei sein kann. Aber die WM ist noch sehr weit weg.»
Am Samstag kommt es ebenfalls zum zweiten Mal in dieser Saison zum Duell mit Köbi Köllikers Deutschland, das im zweiten Halbfinal beim 0:4 gegen Weissrussland chancenlos blieb. Bei Köllikers Premiere als deutscher Nationaltrainer im November hatten die Schweizer in München 2:4 verloren. Zuletzt kassierten die Schweizer gegen Deutschland drei Niederlagen in Serie.
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