Sprechchöre: «Töte, töte die Albaner»
Bereits im Vorfeld des Skandalspiels kam es zu Drohungen und Übergriffen. Nun schieben sich Serben und Albaner gegenseitig die Schuld für die Ausschreitungen zu.

Serbien gegen Albanien – das werde mehr als ein Fussballspiel, hatte es seit Tagen in den beiden Ländern geheissen. Es wurde eine armselige Vorstellung, als am Dienstagabend die Nationalmannschaften zum EM-Qualifikationsspiel aufeinandertrafen. Doch der Reihe nach: Schon nach der Landung der albanischen Fussballspieler auf dem Belgrader Flughafen kam es zu Rangeleien zwischen mitgereisten Journalisten und Grenzbeamten, weil ein Passagier offenbar einen Schal mit den albanischen Nationalfarben trug. Draussen hatten schwer bewaffnete und maskierte Polizisten Stellung bezogen. Albanische Fans waren beim Auswärtsspiel nicht zugelassen – aus Angst vor Ausschreitungen. Dafür hatten sich der serbische Fussballverband und die Uefa eingesetzt. Die Anhänger der albanischen Elf reagierten empört, auf Facebook und Twitter hagelte es wüste Beschimpfungen und Drohungen.