Kubo: Ein Win-win-Transfer
Yuya Kubo wird YB sehr wahrscheinlich verlassen. Der 23-jährige Stürmer steht kurz vor einem Transfer zum belgischen Klub KAA Gent. Der japanische Nationalspieler bringt mehrere Millionen ein.
Jetzt, da das Ende von Yuya Kubos Zeit bei YB bevorsteht, lohnt es sich, noch einmal an den Beginn zurückzudenken: Im Dezember 2012 meldete sich der Berater des Japaners bei Fredy Bickel. Er fragte, ob YB die Option wahrnehmen wolle, Kubo schon im Winter zu holen.
Das Problem: Der damalige Sportchef wusste nicht einmal, dass der Offensivakteur einen gültigen Vertrag bei den Young Boys besitzt. Den Deal hatte Bickels Vorgänger Ilja Kaenzig eingefädelt. Das Engagement des Japaners stand unter keinem guten Stern. Doch bereits während der ersten Wochen bei YB im Sommer 2013 konnte Kubo überzeugen, zuletzt war er Leistungsträger.
Beim grossartigen Sieg gegen Schachtar Donezk im Rückspiel der Champions-League-Qualifikation traf der 23-Jährige doppelt, während der Vorrunde erzielte er in 25 Partien 12 Tore. Die Belohnung: das erste Länderspiel für Japan im November. Und nun das nächste Kapitel in der erstaunlichen Karriere von Kubo: Er wird die Young Boys heute Mittwoch oder morgen Donnerstag sehr wahrscheinlich in Richtung Belgien verlassen.
Kubo als Rekordtransfer
In den letzten Tagen hat sich KAA Gent intensiv um Yuya Kubo bemüht, ein Angebot vorgelegt, das die Gelb-Schwarzen offenbar nicht ausschlagen wollen. Der belgische Tabellenfünfte dürfte bereit sein, zwischen zweieinhalb und vier Millionen Franken nach Bern zu überweisen. Es wäre mit der teuerste Transfer in der Geschichte des belgischen Klubs. Der Deal steht kurz vor dem Abschluss, die Young Boys wollten sich am Dienstag dazu nicht äussern.
Kubo ist nicht der erste YB-Spieler, der in diesen Wochen Begehrlichkeiten weckt. Offerten für Sékou Sanogo und Yoric Ravet lehnte der Verein kürzlich ab. Und dies, obwohl er sich im September einen Sparkurs auferlegt hat, künftig schwarze Zahlen schreiben will. «Wir haben keinen finanziellen Druck, Spieler unbedingt abzugeben», stellt Sportchef Christoph Spycher klar. «Ein Verkauf muss für uns wirtschaftlich interessant und sportlich verkraftbar sein.»
«Wir haben keinen finanziellen Druck, Spieler unbedingt abzugeben.»
Das scheint bei Kubo gegeben. In der Offensive sind die Young Boys auch ohne ihn gut aufgestellt. Neben dem gesetzten Guillaume Hoarau stehen Alexander Gerndt und Michael Frey bereit. Taulant Seferi hat sich nach langer Verletzungspause zurückgekämpft, gegen Schaffhausen ein vielversprechendes Testspiel gezeigt. «Ihn haben wir nicht abgeschrieben», sagt Spycher.
Und mit Kwadwo Duah bewies ein Eigengewächs in der Vorrunde seine Tauglichkeit. Zudem ist die Belastung nach dem Ausscheiden in der Europa League deutlich geringer. Spycher will nicht ausschliessen, dass YB im Winter noch einen Akteur verpflichtet. In diesem Fall dürfte es sich jedoch um einen Perspektivspieler handeln.
Warum Belgien?
Bleibt die Frage: Warum wechselt Yuya Kubo nach Belgien zu KAA Gent? Auf den ersten Blick erstaunt der Transfer. Allerdings: Die belgische Liga ist gut aufgestellt, mehr als 70 Millionen bezahlen die TV-Sender für die Rechte. Zudem ist Gent ein Spitzenteam, 2015 wurde es Meister, letztes Jahr stiess es in der Champions League bis in den Achtelfinal vor. Zwei Leistungsträger wechselten daraufhin für viel Geld nach England, einer nach Portugal zum Grossklub Porto.
Für Yuya Kubo ist es so zwar kein grosser, aber dennoch der nächste Schritt in der Karriere. Und für die Young Boys hat sich das einstige Missverständnis nun auch finanziell ausbezahlt.
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