Auch der FC Gossau suspendiert einen Spieler
Nach dem FC Thun (Pape Omar Faye) hat am Wochenende auch der FC Gossau einen Spieler suspendiert.
Gemäss dem "Blick" hat Mittelfeldspieler Mario Bigoni (25) seinem Präsidenten Unregelmässigkeiten gestanden.
Bigoni sei bereits von der Polizei einvernommen worden, sagt Gossau-Präsident Roland Gnägi. Beim 0:4 gegen Locarno (am 24. Mai) sei nicht alles sauber gewesen. "Einer seiner Mitspieler habe ihn angegangen mit den Worten: 'Du, da ist Geld zu verdienen'", wird Gnägi im Blick zitiert. "Bigoni sagte mir aber nicht, ob er auf das Angebot eingegangen sei." Insgesamt seien von der Wettmafia für diese Resultatmanipulation 31'000 Franken an Gossau-Spieler bezahlt worden.
Beim Mitspieler, den Bigoni ansprach, soll es sich offenbar um den letztjährigen Gossauer Goalie Darko Damjanovic handeln. Der Serbe hatte in den letzten sechs Spielen der vergangenen Saison 22 Tore einkassieren müssen. Inzwischen hat er den Verein - wie 13 andere Spieler - verlassen und ist diese Saison für den FC Linth 04 in der 2. Liga interregional aktiv. Damjanovic sei von der Polizei am Freitagmorgen an seinem Wohnort aufgesucht, dort aber nicht angetroffen worden, weiss der Blick. Möglicherweise habe er sich in seine Heimat abgesetzt.
Am Sonntag hatte der FC Thun seinen Stürmer Pape Omar Faye für das Cupspiel in Winterthur suspendiert. Der Senegalese war ebenfalls von der Polizei einvernommen worden; in seinem Fall wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Challenge-League-Partie vom 26. April in Yverdon (1:5). Der erfolgreichste Thuner Torschütze in dieser Saison war vor zwei Jahren auch in die Sex-Affäre beim FC Thun involviert gewesen.
Der Schweizerische Fussballverband (SFV) und die Swiss Football League (SFL) werden in diesen Tagen durch die Bundesanwaltschaft mit weiteren Informationen beliefert. Für Mittwoch sind die Verbandsverantwortlichen zudem durch die UEFA zu einem Krisentreffen nach Nyon geladen.
Grimm habe vor zwei, drei Monaten erste Signale erhalten, dass der europäische Fussball und auch die Challenge League von einem riesigen Wettskandal betroffen sei. Bereits im Frühling hat Sion-Präsident Christian Constantin von Ermittlungen erfahren. Als es konkret wurde, hätte er Grimm und die Präsidenten der anderen Vereine vor einem Monat darüber in Kenntnis gesetzt. "Soviel ich weiss, wird es noch einige Überraschungen geben", berichtet Constantin gegenüber dem "Tages Anzeiger", "angeblich sind Spieler, Trainer und auch Schiedsrichter involviert."
Sion soll wie Neuchâtel Xamax im Zusammenhang mit Testspielen gegen den bosnischen Verein NK Travnik involviert sein. Die "Süddeutsche Zeitung" enthüllte, dass die Wettmafia womöglich zwei von ihr angeheuerte Spieler als Gastkicker bei Travnik installiert haben. Dies habe dazu geführt, dass der Verein die Testspiele gegen Sion (1:4) und Xamax (2:3) absichtlich verloren habe. Dabei habe die von Deutschland aus operierende Bande Wettgewinne von über 150'000 Euro erzielt.
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