Spitzenspiel im Letzigrund
Nach internationalen Auftritten unter der Woche steht der Klassiker zwischen Zürich und Basel im Fokus der 6. Runde. Das Duell zwischen Luzern und den Young Boys ist der Vergleich der beiden Tabellenletzten.
Sowohl Zürich als auch Basel beendeten ihre europäischen Spiele mit einem Unentschieden, dennoch ist die Gemütslage höchst unterschiedlich. Der FCB öffnete mit dem 0:0 bei Vitoria Guimaraes die Türe zur prestigeträchtigen Gruppenphase der Champions League. Das 1:1 des FCZ vor eigenem Anhang gegen Sturm Graz kompromittierte die Chancen auf die Qualifikation für den UEFA-Cup. Christian Gross sprach noch auf dem Flughafen von Porto von den Voraussetzungen vor dem «Derby», wie der FCB-Trainer den Klassiker nannte. «Sie müssen nicht reisen, wir haben einen Tag mehr Erholung», umschrieb Gross die Fakten vor dem Spitzenkampf. Basel kann in der Tat mit breiter Brust nach Zürich reisen; seit dem denkwürdigen Spiel am 13. Mai 2006 und der Niederlage in letzter Sekunde verlor der FCB nur noch einen von acht Vergleichen mit dem FCZ.
Motivierte Basler
Dass die Basler Akteure ob der möglichen Qualifikation für die Champions League den Fokus für die nationale Meisterschaft etwas verlieren, fürchtet Gross nicht. Dass mit Zürich ein nationales Schwergewicht und der ewige Rivale der nächste Gegner ist, dürfte für zusätzliche Motivation sorgen. «Die Spieler wissen, dass jedes Tor und jeder Punkt entscheidend sein kann», berichtet Gross. Er werde verglichen mit der Aufstellung am Mittwoch einige Retouchen vornehmen, liess Gross verlauten. Die Ambitionen Basels sind vor dem Spiel am Sonntag entsprechend klar. «Wir haben zwei Punkte Vorsprung und wollen Zürich distanzieren», so Gross. Mit einem Erfolg im Letzigrund würde der FCB auch Aarau von der Tabellenspitze verdrängen. Gross hofft auf eine «tolle Kulisse» und freut sich nach dem ungenüngenden Terrain in Guimaraes auf einen «guten Rasen». Dass die Zürcher ihre Form nach einer durchzogenen Rückrunde wieder gefunden haben, ist aber auch Gross nicht entgangen. «Sie setzen auf junge Spieler und nehmen so den Druck von der Mannschaft. Es tut ihnen offensichtlich gut», erklärte er.
Einige Absenzen beim FCZ
Die Zürcher müssen gegen Basel auf Hannu Tihinen und Johnny Leoni verzichten, die beide im Derby gegen die Grasshoppers (2:2) des Feldes verwiesen wurden. Andrea Guatelli vertrat Leoni am letzten Sonntag ohne Probleme, doch der finnische Abwehrchef und Captain ist als gewichtige Absenz zu werten. «Viele Alternativen habe ich nicht», sagte Challandes schon beinahe fatalistisch. Heinz Barmettler wird Tihinen in der zentralen Abwehr vertreten; der Nigerianer Tico, der nach einem Zwischenfall im Training intern gesperrt war, kehrt ebenso ins Kader zurück wie der frisch vermählte Emra Tahirovic.
Kellerduell in Luzern
Das überraschende Kellerduell der 6. Runde findet zwischen Luzern und den Young Boys statt, die beide bereits ihren Trainer entliessen. Die Berner schnappten den Innerschweizern deren mutmasslichen Wunschkandidaten Vladimir Petkovic praktisch vor der Nase weg und schafften scheinbar den Turnaround. Dem Erfolg gegen Xamax (2:1) liess YB den 4:1-Sieg gegen Debrecen in der UEFA-Cup-Qualifikation folgen. Das Spiel auf der Allmend könnte der letzte Auftritt von Carlos Varela sein. Der heissblütige Mittelfeldspieler will die Schweiz weiterhin verlassen; der französische Zweitligist Lens könnte der neue Arbeitgeber Varelas werden. Als möglicher Ersatz ist in Bern David Degen im Gespräch. Luzern wird gegen YB noch vom Nachwuchstrainer Jean-Daniel Gross betreut; die Suche nach einem Nachfolger von Ciriaco Sforza ist noch immer im Gang. Wie hat sich GC von den Tiefschlägen im Derby, als er in der Nachspielzeit gegen neun FCZ-ler den 2:2-Ausgleich kassierte, und vor allem im UEFA-Cup (0:6-Debakel gegen Lech Poznan) erholt? Die Zürcher treten bei Neuchâtel Xamax an, das zuletzt ausgerechnet auf Kunstrasen Probleme hatte. Vier der fünf in dieser Saison gewonnen Punkte holte Xamax auf Naturrasen. Der letzte Heimsieg der Neuenburger geht auf den 2. April (gegen St. Gallen) zurück.
si/jr
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