Spitze von Ogi gegen den Bundesrat
Ex-Bundesrat Adolf Ogi hat sich in der Westschweizer Tageszeitung «Le Matin» kritisch zur Landesregierung geäussert.

Als er noch in der Regierung gewesen sei, sagte Ogi, «haben wir das Land nicht verwaltet, sondern haben es vorwärts gebracht». Er selbst sei «sehr glücklich im Bundesrat gewesen. Die Stimmung war gut, genau so wie unsere Beziehungen zum Ausland», fügte er an. Ogis Äusserungen sind ungewöhnlich, weil ehemalige Regierungsmitglieder nach einem ungeschriebenen Gesetz die amtierenden Bundesräte nicht kritisieren.
Das Interview entstand im Rahmen des Swisscor Camps 2010 im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen AR, in dem Kinder aus dem Ausland in der Schweiz für einige Zeit medizinisch betreut werden. Das Camp dauert vom 29. Juli bis 12. August.
«Elend mit eigenen Augen gesehen»
Ogi selbst war in diesem Jahr nach Moldawien gereist, um 80 Waisenkinder in die Schweiz zu holen. Der ehemalige Verteidigungsminister hatte das Camp vor 11 Jahren ins Leben gerufen. «Ich habe während des Kosovo-Kriegs das Elend mit eigenen Augen gesehen», begründete er.
Weil damals der Bundesrat nichts dagegen unternommen habe, habe er 100'000 Franken seines Budgets in die Hände genommen und damit die Militärinfrastruktur zur Verfügung gestellt. «Dieser Entscheid würde mich heute wohl via Geschäftsprüfungskommission direkt ins Gefängnis bringen.»
SDA/sam
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