Spital Zweisimmen: Petition eingereicht
Innert weniger Wochen unterzeichneten 8300 Personen die Petition «Stationäre medizinische Grundversorgung am Spitalstandort Zweisimmen sichern». Nun wurde die Petition Regierungsrat Pierre Alain Schnegg übergeben.

«Das Petitionskomitee mit Vertretern der Gemeinden, der Ärzteschaft und des Tourismus ist überwältigt vom Resultat», steht in einer Medienmitteilung ebenjenes Komitees. «Die Petition stiess nicht nur im Simmental und im Saanenland auf grossen Anklang. Viele Unterschriften kamen auch aus Abländschen und Jaun sowie von Zweitwohnungsbesitzern und Gästen.»
Die Verantwortlichen aus der Politik und der Spital STS AG sollten das deutliche Zeichen als Motivation zum Einsatz für die Zukunft des Spitals Zweisimmen nehmen, sagte die Grossrätin und Präsidentin des Geburtshauses Maternité Alpine Anne Speiser. «Die dezentrale Besiedelung hat langfristig gesehen zahlreiche Vorteile, gerade auch für die grossen Agglomerationen.
Der Kanton ist gefordert, Voraussetzungen zu schaffen, dass diese Trümpfe auch in Zukunft stechen und auch die Region Simmental-Saanenland die gleichen Zukunftschancen wie alle anderen hat. Es darf keine Zweiklassengesellschaft entstehen.»
Ohne Operationssaal
Mit Genugtuung hatte das Petitionskomitee davon Kenntnis genommen, dass der Spitalstandort Zweisimmen nicht mehr bestritten wird. Bei der Petition geht es um viel mehr. Ausser vielen leeren Versprechungen und hohen Planungskosten habe die Spital STS AG in den letzten Jahren nichts für den Erhalt des Spitalstandorts Zweisimmen gemacht. «Die Strategie der Spital STS AG erscheint klar.
Zuerst werden die Dienstleistungen – beispielsweise Schliessung Geburtenabteilung und Abbau Chirurgie – sowie Betriebszeiten schleichend reduziert, um danach mit rückläufigen Frequenzen die Schliessung begründen zu können.» Der Abbau und die damit verbundene Verschlechterung der medizinischen Grundversorgung im Simmental-Saanenland würden in einem eklatanten Widerspruch zu den steigenden Kosten im Gesundheitswesen stehen.
«Zum Erhalt der Attraktivität als Wohn- und Ferienregion ist das Simmental-Saanenland 7 Tage in der Woche auf einen 24-Stunden-Notfallbetrieb mit innerer Medizin, Chirurgie/Traumatologie und Operationssaal angewiesen», lässt sich Grossrat Thomas Knutti zitieren.
«Aus gynäkologischer Sicht ist ein Spitalbetrieb mit 24 Stunden Notfallversorgung sowie 24 Stunden Operationsbetrieb in räumlich enger Anbindung zum Geburtshaus nötig. Ohne diese Voraussetzungen kann das Geburtshaus in Zweisimmen nicht weiterbetrieben werden», ergänzt Anne Speiser. Die Staatskanzlei wird nun die eingereichten Unterlagen prüfen und anschliessend die Petition dem Regierungsrat zur Beantwortung überweisen.
pd/cb
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