Spitäler setzen Blut sparsamer ein
Blutkonserven werden zusehends weniger benötigt. Weil die Spender aber immer älter werden, warnen Fachleute vor einem Engpass.

Die Schweizer Spitäler kommen mit immer weniger Spenderblut aus. In den letzten zehn Jahren sank der Verbrauch pro Kopf um 18 Prozent auf knapp 35 Blutbeutel pro 1000 Einwohner. Für das laufende Jahr rechnet Blutspende SRK Schweiz, eine Organisation des Schweizerischen Roten Kreuzes, dass erneut rund 5 Prozent weniger Blutprodukte gebraucht werden. Die Spitäler setzten die Blutkonserven gezielter ein, sagte Behrouz Mansouri, leitender Arzt am Berner Inselspital und medizinischer Direktor von Blutspende SRK Schweiz, gestern vor den Medien. Zum Beispiel werden Patienten vor planbaren Operationen besser abgeklärt: Stellen die Ärzte eine Blutarmut oder eine Gerinnungsstörung fest, kann der Patient im Voraus sein eigenes Blut spenden. Während der Operation wird Wundblut gesammelt und später wieder an den Patienten zurückgeführt. Die Blutstillung wurde verbessert. Zudem erhalte ein Patient heute weniger schnell eine Bluttransfusion, heisst es im Jahresbericht von Blutspende SRK Schweiz. Das Kostenbewusstsein in den Spitälern sei gestiegen. Diese Entwicklung habe nicht nur mit der Einführung der Fallpauschalen zu tun, sondern sei in vielen Ländern Europas zu beobachten.