Spiel der verpassten Chancen
Die Kloten Flyers machten sich beim 4:5 gegen Zug das Leben selbst schwer.
Von Silvan Schweizer, Kloten Wenn der EVZ diese Saison in Kloten gastiert, scheint das defensive Chaos zu regieren. Anfang Oktober siegten die Zuger nach langem und attraktivem Hin und Her 7:6 nach Penaltys. Gestern nun liessen sie ein ebenso umkämpftes 5:4 folgen und überholten damit ihren Rivalen auf Platz 4 wieder, wobei sie noch zwei Partien weniger absolviert haben. Für die Flyers war diese sechste Heimniederlage gegen die Zentralschweizer in Folge besonders ärgerlich. Sie hatten mehrmals die Möglichkeit gehabt, selbst in Führung zu gehen, gingen aber fahrlässig mit ihren Chancen um: Hollenstein etwa hätte das 2:1 erzielen müssen, als er das leere Tor vor sich hatte. Stattdessen kamen die Zuger gleich im Anschluss zum Kontern und erzielten einen Shorthander. Nach der ersten Aufholjagd verpasste Liniger das 4:3, und noch später verfehlte Santala das offene Tor zum 5:5. «Wir hätten dieses Spiel definitiv gewinnen müssen», resümierte Flyers-Stürmer Jenni. Er hatte in der ersten Sturmlinie zu den Aktivposten gehört und zweimal getroffen, wobei der 37-Jährige bei seinem 3:3 verblüffte, als er Liga-Topskorer Brunner in Unterzahl davonlief. «Wir waren zu unkonstant. Phasenweise spielten wir wirklich gut, dann wieder schlecht. Und in diesen Situationen kassierten wir blöde Tore. Wie immer gegen Zug.» Der EVZ zeigte sich äusserst effizient. Metropolit war wieder einmal der elegante Spielmacher, der den Puck kaum verlor und seine Mitspieler mit mustergültigen Pässen bediente. Und der Kanadier zeigte auch keine Furcht, sich immer wieder gegen den kräftigeren Stancescu aufzulehnen und gegen ihn zu ringen. Der Klotener Captain hatte davon gesprochen, dass der EVZ vor allem von einem starken Goalie und seinen Ausländern abhängig sei. Das liessen sich die Zuger, bei denen Ersatztorhüter Zurkirchen spielte, nicht gefallen: Helbling versprühte schon beim Einspielen einige verbale Duftmarken und nach der Partie sagte auch sein Coach Shedden: «Was kümmert sich Stancescu um uns? Er soll gefälligst auf sein Team schauen.» Blum im Aquatraining Neben der Niederlage gab es für die Klotener auch keine erfreulichen Neuigkeiten aus dem Verletztenlager. So wäre Steiner eigentlich von seinem Kreuzbandriss genesen. Doch die schwache Beinmuskulatur des Verteidigers lässt noch keine Einsätze zu. Bieber hätte nach seiner schweren Kieferverletzung wieder auflaufen können. Aber nun zwickt es ihn im Rücken. Ein MRI soll Aufschluss geben. Und Blum steckt in der Zwickmühle: Zwei Ärzte gaben ihm den Rat, seine lädierte Hüfte zu operieren, ein dritter meinte, man könne zuwarten. Ein Eingriff könnte das Saisonende bedeuten. Nun versucht Blum diverse Heilmethoden, um diesen Winter noch spielen zu können. Derzeit ist er im Aquatraining, damit er zumindest die Beine bewegt. «Es ist zwar furchtbar langweilig», sagt er. «Aber ich will doch nicht schlapp wie ein Nussgipfel zurückkehren.» Kloten – Zug 4:5 (1:1, 2:2, 1:2) Kolping-Arena. – 6069 Zuschauer. – SR: Stricker, Kaderli/Wüst. – Tore: 4. Wozniewski (Metropolit/Ausschluss Liniger) 0:1. 15. Bodenmann (Hollenstein) 1:1. 30. D. Camichel (F. Sutter/Ausschluss Metropolit!) 1:2. 33. Metropolit (Ausschlüsse Hollenstein; Blaser) 1:3. 35. Stancescu (Santala, Dupont/Ausschluss Pirnes) 2:3. 38. Jenni (Westcott/Ausschluss Walser!) 3:3. 47. (46:14) Chiesa (Metropolit, Rüfenacht) 3:4. 48. (47:10) Jenni (Santala) 4:4. 48. (47:51) Holden (Brunner) 4:5. – Strafen: 9-mal 2 Minuten gegen Kloten, 11-mal 2 Minuten plus 10 (Rüfenacht) gegen Zug. Kloten: Rüeger; Dupont, Marti; Schelling, Berger; Westcott, Winkler; Stancescu, Santala, Jenni; Bodenmann, Liniger, Hollenstein; Jacquemet, Walser, Polak; S. Sutter, Füglister, Keller; Herren. Zug: Zurkirchen; Helbling, Fischer; Chiesa, Wozniewski; Furrer, Erni; Blaser; Brunner, Holden, Schnyder; Christen, Metropolit, Rüfenacht; Lindemann, Pirnes, Casutt; Lüthi, F. Sutter, D. Camichel; C. Camichel. Bemerkungen: Kloten ohne Bieber, Blum, Du Bois, Kellenberger, Nordgren, Lemm, Steiner und Wick (alle verletzt). Zug ohne Oppliger und Markkanen (beide überzählig). 57:41 Timeout Kloten, ab 58:50 ohne Goalie. Pfostenschüsse: 4. Holden. 21. Santala.
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