Spaceship Two zerbrach vermutlich in der Luft
Ermittler der US-Verkehrssicherheitsbehörde haben die Trümmer von Spaceship Two untersucht. Derweil gibt es erste Informationen zum Gesundheitszustand des überlebenden Piloten.
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB muss möglicherweise ein Jahr nach der Ursache für den Absturz des Raumflugzeugs Spaceship Two suchen. Es sei das erste Mal, dass seine Mitarbeiter einen Raumfahrtunfall untersuchen müssten, sagte NTSB-Sprecher Christopher Hart am späten Abend (Ortszeit). Allerdings deuteten die weit in der kalifornischen Mojave-Wüste verstreuten Trümmerteile darauf hin, dass der Prototyp in der Luft auseinandergebrochen sei.
Das von dem Unternehmen Virgin Galactic für den Weltraumtourismus konzipierte Spaceship Two war am Freitag während eines Testflugs kurz nach dem Start am Mojave Air & Space Port abgestürzt. Das Unglück riss einen Piloten in den Tod und verletzte einen weiteren schwer. Der Fotograf Ken Brown berichtete, er habe beobachtet, wie Spaceship Two nach dem Ausklinken vom Trägerflugzeug in grosser Höhe in der Luft explodiert sei.
«Entschlossen, daraus zu lernen»
Hart sagte: «Wenn die Wrackteile so zerstreut sind wie diese hier, weist dies auf die Wahrscheinlichkeit eines Zerbrechens während des Fluges hin.» Normalerweise würden Testflüge sehr genau dokumentiert. Die Ermittler wollten Kameraaufnahmen von Bord des Gleiters, seines Trägerflugzeuges, einer weiteren Maschine und vom Luftwaffenstützpunkt Edwards auswerten. Auch Radardaten würden herangezogen. Die Untersuchung könne bis zu zwölf Monate dauern.
Virgin Galactics Firmengründer Richard Branson sagte: «Wir sind entschlossen herauszufinden, was falsch gelaufen ist. Wir werden die Ergebnisse des Unfalls umfassend bewerten und sind entschlossen, daraus zu lernen und vorwärtszugehen.»
Sicherheit habe bei dem Programm immer oberste Priorität gehabt. «Wir werden (das Unterfangen) nicht blind vorantreiben», sagte der 64-jährige Branson. Ausserdem wandte er sich gegen Spekulationen. «Um ehrlich zu sein, finde ich es etwas unverantwortlich, dass ahnungslose Leute Dinge sagen, bevor sich die NTSB zum Unfall geäussert hat», sagte er.
Ein Platz für 250'000 Dollar
Virgin Galactic will Touristen ins All fliegen und ihnen so Schwerelosigkeit und einzigartige Blicke auf die Erde ermöglichen. Ein Platz bei einem der geplanten Flüge kostet 250'000 Dollar. Zu den Prominenten, die sich für eine Touristenreise ins All eintragen liessen und bereits Geld gezahlt haben, zählen Stephen Hawking, Justin Bieber, Ashton Kutcher und Russell Brand. Branson sagte nach dem Unfall, wer sein Geld jetzt zurückhaben wolle, könne es bekommen. Es habe ihn aber noch niemand darum gebeten.
Die Behörden identifizierten den Toten als den 39 Jahre alten Co-Piloten Michael Alsbury aus dem unweit des Unfalls befindlichen Tehachapi. Er hatte 15 Jahre Flugerfahrung und für die Firma Scaled Composites gearbeitet, die das Raumflugzeug für Virgin Galactic entwickelt hatte.
Bei dem Piloten, der es geschafft hatte, sich per Fallschirm zu retten, handelte es sich nach Angaben des Sheriffs von Kern County, Donny Youngblood, um den 43-jährigen Peter Siebold. Er wurde gestern operiert und spricht laut Scaled Composites mit Ärzten und Angehörigen. Hart sagte, die NTSB habe noch nicht mit Siebold reden können und wisse nicht, wie er aus der Maschine herausgekommen sei.
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