SP und Grüne steigen gemeinsam in Ständeratswahlkampf
Die SP und die Grünen des Kantons Bern steigen gemeinsam in den Wahlkampf für die Ständeratswahlen von diesem Herbst. Ihre Kandidaten Hans Stöckli (SP) und Alec von Graffenried (Grüne) tun dies mit dem Slogan «Für eine ausgewogene Berner Vertretung».

Von den beiden amtierenden, «rechtsbürgerlichen» Ständeräten aus dem Berner Oberland - Werner Luginbühl (BDP) und Adrian Amstutz (SVP) - fühlten sich weite Kreise der Berner Bevölkerung nicht vertreten. Deshalb brauche es eine Alternative, sagten Vertreter der SP und der Grünen am Dienstag in Bern bei der Vorstellung des gemeinsamen Wahlkampfs vor den Medien.
Der ehemalige Bieler Stadtpräsident Hans Stöckli präsentierte sich dabei als Brückenbauer zwischen Deutsch und Französisch und zwischen Stadt und Land, der in Bern wohnende Alec von Graffenried als links-grüner Politiker ohne Berührungsängste zur Wirtschaft.
Die beiden Kandidaten werden sich der Wählerschaft gemeinsam auf einem Wahlprospekt präsentieren und zum Teil zusammen Standaktionen und Wahlveranstaltungen bestreiten. Gemeinsam auf Plakaten auftreten werden sie aber wahrscheinlich nicht, wie die beiden Parteipräsidenten Blaise Kropf (Grüne) und Roland Näf (SP) am Rand der Medienkonferenz sagten.
Vom Budget werde es abhängen, ob es gemeinsame Inserate geben werde, so die beiden Parteipräsidenten weiter.
Schneidet einer schlecht ab, zieht er sich zurück
Mindestens acht Personen aus ebensovielen Parteien treten im Kanton Bern zu den Ständeratswahlen vom 23. Oktober an. Angesichts dieser Vielzahl von Kandidaturen ist es wahrscheinlich, dass die Berner Vertretung in der kleinen eidgenössischen Kammer erst später in einem 2. Wahlgang bestimmt wird.
Für dieses Szenario gebe es noch keine Absprachen, sagte Näf. Angesichts der grossen Zahl der Kandidaturen müsse man zuerst die Wahlresultate kennen, um das weitere Vorgehen festlegen zu können. Es sei aber klar, dass eine Kandidatur zurückgezogen würde, wenn einer der beiden Kandidaten deutlich schlechter abschnitte.
«Wir sind in der Lage, uns pragmatisch zu einigen», sagte auch Grünen-Präsident Kropf. Schon 2007 traten SP und Grüne mit Simometta Sommaruga und Franziska Teuscher gemeinsam in die Ständeratswahlen. Sommaruga und Luginbühl schafften die Wahl schon im 1. Wahlgang.
Frauenkandidatur «nicht immer in der Verantwortung der Linken»
An der Medienkonferenz mussten sich die Kandidaten und die Parteipräsidenten auch der Frage stellen, ob denn zwei Männer aus Städten eine ausgewogene bernische Vertretung darstellen würde. «Es liegt nicht immer in der Verantwortung der Linken, eine Frauenkandidatur aufzustellen», sagte dazu Ursula Wyss, die Chefin der SP-Bundeshausfraktion.
Näf sagte auf diese Frage, die Kandidaten der SP und der Grünen strahlten klar in die bürgerliche Mitte aus, was man von den amtierenden Ständeräten nicht sagen könne.
«Ich habe immer noch ein weinendes Auge, dass ich diesmal nicht dabei sein kann», sagte Wyss weiter. Die Fraktionsschefin der SP im Bundeshaus ist schwanger und bekommt bald ein Kind. Sie freue sich aber, nun die beiden Kandidaten unterstützen zu können.
Wyss hatte im Frühling bei der Ersatzwahl für die in den Bundesrat gewählte Simonetta Sommaruga für den Ständerat kandidiert. Sie unterlag Amstutz nur knapp.
SDA/js
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