Sorgic: «Wir können in Ruhe arbeiten»
Mit seinem Tor beim 4:1 über Sion rückt Dejan Sorgic an die Spitze der Skorerliste vor – und erklärt ein Thuner Erfolgsrezept.

Wieder eins mehr. Seine Tore verteilt Dejan Sorgic in dieser Saison mit vorbildlicher Gleichmässigkeit. Mit Ausnahme der Partien gegen Lugano und Luzern hat der Innerschweizer seit Saisonbeginn in jedem Ligaspiel einmal getroffen.
Auf dem Konto macht das fünf Treffer in sieben Spielen, er ist somit bester Skorer der Thuner und mit den YB-Überfliegern Christian Fassnacht und Guillaume Hoarau auch bester Schütze der Liga.
Gegen Sion ist es ein Elfmeter – sein erster für die Oberländer – zum zwischenzeitlichen 3:0 und mit zum Endresultat von 4:1. «Und eigentlich bin ich ja nicht einmal erster Schütze», sagt Sorgic und lacht. Marvin Spielmann stand zu dem Zeitpunkt aber bereits nicht mehr auf dem Feld.
Der 29-jährige Sorgic ist kein Lautsprecher, auch nach dem 4:1 gibt er leise und eher zurückhaltend Auskunft. «Wir sind einfach gut eingespielt, das merkt man zurzeit», sagt Sorgic über den Thuner Lauf, der ihn und sein Team gerade auf Rang 2 gebracht hat.
Und er, der Ruhige, Bescheidene, bringt vielleicht eines der Erfolgsrezepte gleich selber ins Spiel. «Wir haben weniger Druck als andere hier, können in Ruhe arbeiten.» Neben ihm versucht Sions Assistenztrainer Christian Zermatten verzweifelt, das Versagen seiner Mannschaft in Worte zu fassen.
Die Unterschiede zwischen dem kunterbunten Walliser Chaos-Club und der emsigen Oberländer Demuts-Institution offenbaren sich in solchen Momenten deutlich.
Die kleine Revanche an Sion
Zuletzt so gut klassiert war Thun in der Saison 2012/13, nach einem 2:0 beim FCZ rückte man auf den zweiten Tabellenrang vor – allerdings bereits am zweiten Spieltag. Leader war man zuletzt 2011, ganze vier Spieltage lang.
«Wir geniessen das», sagt Sportchef Andres Gerber zum aktuellen Höhenflug, «bilden uns darauf aber nichts ein. Jeder bei uns weiss, wie wir hierhergekommen sind.»
Und einer, der auch ein ganz klein wenig süsse Rachegefühle verspüren könnte, schlägt ebenso wenig forsche Töne an. «Es ist der schönste Saisonsieg. Aber übermütig werden wir deswegen nicht», sagt Grégory Karlen.
Der Walliser verbrachte seine Juniorenzeit bei Sion, wurde dort im Fanionteam aber nie ganz glücklich. Vergangene Saison durfte sich Thun am letzten Spieltag noch Hoffnungen auf einen Platz im Europacup machen, mit einem Sieg gegen Sion hätte man St. Gallen abfangen können.
Sion siegte auswärts überlegen, Matheus Cunha erzielte drei Tore zum 4:1. Cunha ist längst weg, alte Probleme wieder da – und Karlen und dem FC Thun ist die Revanche für die Enttäuschung geglückt.
mrm
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