Wacker ThunSorgen um Nicolas Raemy – und wenig Hoffnung
Die Oberländer Handballer irritieren zum Auftakt des Playoffs. Die Krienser können beim 29:23 bisweilen tun, wonach ihnen gerade ist.

Ausgerechnet in einer ihrer raren geglückten Abwehraktionen geschah, wovor sich die Thuner so sehr gefürchtet hatten. Sie verloren Nicolas Raemy, einen der beiden Schlüsselspieler – für den weiteren Verlauf der Partie, möglicherweise aber auch für den Rest der Serie. Nach 22 Minuten griff der Linkshänder zum Ball und knickte dabei um. Er verliess hinkend das Feld und musste behandelt werden. In der Halle wurde nach einem Arzt gerufen.
Der Ausfall des Nationalspielers passte zu einem Abend, an dem den Berner Oberländern nichts gelang. 23:29 unterlagen sie Kriens zum Auftakt des Playoffs. Zwei Niederlagen trennt Wacker vom Out im Viertelfinal und dem Saisonende.
Die Pleite hätte durchaus höher ausfallen können. Die Luzerner führten zwischenzeitlich mit neun Treffern Differenz. Am Ende schonten sie ihre besten Kräfte gleich reihenweise. Heillos überfordert war Martin Rubins Mannschaft in den ersten 35 Minuten gewesen; der zweimalige Meister wurde überrollt.
Harbuz’ Tore, Bars Paraden
Intensität, Explosivität und die Bereitschaft, die Extrameile zu gehen: Die Thuner liessen alles vermissen, was sie in wichtigen Partien gewöhnlich auszeichnet. Ihre lange Zeit doch eher an ein beliebiges Testspiel im Hochsommer erinnernde Körpersprache irritierte. Was sie darboten, reichte gegen ein beeindruckendes Gegenüber nicht annähernd. Die Deckung war über weite Strecken ungenügend, die Leistung der Torhüter abermals mangelhaft. Das stand im Kontrast zu den Innerschweizern und deren Keeper Paul Bar, an dem die Gäste verzweifelten. Fast die Hälfte aller Würfe vermochte er zu parieren. Brillieren konnte der Routinier vorab zu Spielbeginn, als er dem Team von Goran Perkovac mit zahllosen starken Interventionen dazu verhalf, Wacker gleich zu distanzieren.

Der Cupfinalist konnte mitunter tun, wonach ihm gerade war – auf maximalen Widerstand traf er zumindest in der ersten Hälfte nicht. 90 Prozent (!) betrug da seine Erfolgsquote. Topskorer Hleb Harbuz erzielte elf Treffer und war der Leader eines Ensembles, das an jenem Abend keine Schwächen kannte.
Es gibt wenig, was den Thunern im Hinblick auf Duell zwei – dieses steigt am 13. Mai in der Lachenhalle und wird von SRF übertragen – Hoffnung geben würde. Neben Raemy fehlten in Umgang zwei mit Jonas Dähler, Max Dannmeyer, Ivan Wyttenbach und dem kurzfristig ausgefallenen Yannick Schwab weitere Akteure verletzt.
Die Oberländer müssen schleunigst in den Playoff-Modus wechseln – ansonsten ist die Saison für sie in 10 Tagen vorbei.
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