Soldaten missbrauchten Kind als Schutzschild
Israelische Soldaten haben ein Kind gezwungen, das Gepäck von Palästinensern zu durchsuchen - trotz klarem Verbot. Das Oberste Gericht hat sich mit dem Fall befasst.

Zwei israelische Soldaten sind am Sonntag von einem Militärgericht schuldig gesprochen worden. Sie sollen während der Gaza-Offensive ein palästinensisches Kind als lebenden Schutzschild missbraucht haben.
Die beiden Soldaten hätten im Januar 2009 ein damals neunjähriges Kind gezwungen, die Taschen gefangener Palästinenser auf gefährliche Inhalte zu durchsuchen, erklärte das Gericht in seiner Urteilsbegründung. Das Oberste Gericht Israels hatte ein solches Vorgehen zuvor ausdrücklich verboten. Das Strafmass für die Soldaten soll erst später festgelegt werden.
Vorwürfe an den Richter
Aus Protest gegen den Prozess erschienen am Sonntag mehrere Angehörige der Militäreinheit, aus der die Verurteilten stammen, in T-Shirts mit der Aufschrift: «Wir sind Opfer von Goldstone». Der Richter Richard Goldstone ist der Autor eines in Israel umstrittenen UNO-Untersuchungsberichts zur Gaza-Offensive.
Bei dem Vorgehen der israelischen Armee gegen militante Palästinensergruppen im Gazastreifen waren zwischen Dezember 2008 und Januar 2009 1400 Palästinenser ums Leben gekommen, nach Angaben palästinensischer Ärzte die meisten davon Zivilisten. Auf israelischer Seite starben 13 Menschen.
SDA/pbe/jak
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