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So viel Zibele steckt in Bern

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Er sei der Einzige in der Schweiz, der so heisse.  Das sagt Herr Zwiebel aus Thun. In Zürich habe es früher einen Professor Zwiebel gegeben.  In den USA komme der Name häufiger vor. Und in Deutschland lebe einer, der sogar den gleichen Vornamen trage wie er, nämlich Frederik. Der Thuner Frederik Zwiebel (49) arbeitet in der Berner Innenstadt, er mag Zwiebeln – kulinarisch gesehen –, besucht den Zibelemärit aber nicht. In der Schule sei er wegen seines Namens ab und zu gehänselt worden. Heute nicht mehr. «Es gibt ja viel exotischere Namen», sagt er. Sein Vater habe sich einst auf  die Suche nach den Ursprüngen des Namens gemacht, sei bei den Habsburger Kriegen gelandet, aber nicht wirklich fündig geworden.PS: In Bern gibts eine Zibele Holding AG, die aber nichts mit Zwiebeln, sondern mit dem Verwalten von Beteiligungen zu tun hat.sru
«Was isch für Zibele?» oder «Was hets zibelet?»: Nur selten hört man diese Fragen noch in Berns Gassen. Und doch wissen die meisten, nach was hier gefragt wird – nach der Zeit natürlich.   Woher der Ausdruck kommt, ist für Fachleute klar: «Als Zibele bezeichnete man die früher gängigen dicken, klobigen Sack-uhren», erklärt Niklaus Bigler, Redaktor beim Schweizerischen Wörterbuch «Idiotikon».Gebräuchlich sei die Frage vor allem in Bern, aber auch im Freiburgischen, in der Innerschweiz und im Wallis gewesen, sagt Bigler. Es handle sich um «Schülersprache», erzählt der Experte, «in der Junkern- gasse redete man anfangs 20.Jahrhundert kaum so, schon eher in der Matte.» «Es zibelet» hiess es im Bernbiet aber nicht nur, wenn es um die Zeit ging. Das Wort sei auch als Beschreibung für den Zibelegeruch verwendet worden, erklärt Bigler.wrs
In der Hitparade der edelsten Nahrungsmittel steht die Zwiebel nicht sehr weit oben. Gegen Trüffel, Kaviar und Co. kann sie nicht anstinken. Was eigentlich unverdient ist, hat doch die Autorin einmal bei einem Spitzenkoch eine Zwiebel gegessen Aber das ist eine andere Geschichte. In Feinkostabteilungen findet man durchaus mehr als die klassische Schweizer Zwiebel. Wir haben bei Globus-Delicatessa und Loeb-Lebensmittel gestöbert. Die grösste Zwiebelauswahl trafen wir bei Loeb an: klassische Zwiebeln, rote und weisse Zwiebeln, Saucenzwiebeln, Echalotte (Bretagne) und noch nie zuvor gesehen – Oignon rosé. Letztere ist laut Stefan Guggisberg, Leiter Loeb-Lebensmittel, die exklusivste und teuerste. Die rosa Zwiebel ist «mild-aromatisch» und wächst in der Bretagne. Am meisten verkauft wird bei Loeb die klassische Zwiebel (im Bild). «Vor dem Zibelemärit verkaufen wir aber auch viele Zwiebelzöpfe», sagt Guggisberg. Solche hat auch Globus im Angebot.mm

BZ