«So ein Spiel habe ich noch nie erlebt»

Krasser hätte der Kontrast kaum sein können. Zuerst das katastrophale 0:1 gegen Katar am Mittwoch und nur vier Tage später dieses überragende 5:2 gegen Belgien. «Nach dem Anschlusstreffer haben wir wieder Mut gefasst, offensiver und genauer gespielt und die Tore geschossen, die es brauchte», sagte Haris Seferovic nach der Sensation über die Weltnummer 1.

Seferovic hatte nach dem 0:2 selber drei Treffer zum Sturmlauf und zum Triumph beigetragen, es war für den Torjäger von Benfica Lissabon eines der grössten Spiele seiner Karriere. Seferovic: «So ein Spiel habe ich noch nie erlebt.» Es war aus seiner Sicht nach dem Penaltytor von Ricardo Rodriguez «ein perfektes Spiel».

Allerdings war der Start in den Kampf um den Gruppensieg in der Nations League alles andere als perfekt. Ausgerechnet nach 66 Sekunden – dieser höllischen Zahl – erzielten die roten Teufel durch Thorgan Hazard das erste Tor. Der jüngere Bruder von Eden Hazard doppelte eine Viertelstunde nach.

Historischer Sieg

Das 0:2 bezeichnete Granit Xhaka nach dem Spiel als «Schlag ins Gesicht». Umso grösser war der Stolz des Captains nach der wundersamen Wende. «Es zeigt, wie viel Charakter die Mannschaft hat», so Xhaka, der sein Team als souveräner Leader zum 5:2 dirigierte und damit zum ersten Sieg gegen Belgien seit 1993.

Trotz des historischen Erfolgs liessen die Schweizer in der Kabine weder die Korken knallen, noch schien einer der Helden von Luzern das Nachtleben nach dem überraschenden Coup auskosten zu wollen. «Wir würden gerne noch ein Fest machen, aber es ist Sonntag», sagte Xhaka mit eine Lächeln und zuckte mit den Achseln, «da ist wohl alles geschlossen.»