So bestraft die Liga GC für die Pyro-Würfe von Sitten
Wie erwartet wird das abgebrochene Spiel gegen Sion mit 0:3 aus Sicht der Grasshoppers gewertet. Dazu gibt es eine Busse und eine Stadionsperre auf Bewährung.
Nachdem das Super-League-Spiel zwischen Sion und GC wegen Pyrowürfen auf das Spielfeld abgebrochen worden war, hat die Schweizer Fussballliga am Dienstag die Sanktionen bekannt gegeben. Wie zu erwarten war, wird die Partie mit einer 0:3-Forfait-Niederlage für die Zürcher gewertet. Dazu muss GC eine Strafe in der Höhe von 30'000 Franken bezahlen.
Das Urteil der Disziplinarkommission beinhaltet zudem eine Stadionsperre auf Bewährung. Bei erneuten Vorfällen droht den Hoppers also ein Heimspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Bewährungsfrist ist auf zwei Jahre terminiert. Der neue Präsident des Grasshopper Club, Stephan Rietiker, sagt in einem Statement, man werde einen Rekurs gegen den Entscheid prüfen. Dieser ist innert fünf Tagen möglich. Rietiker sagt auch: «Wir tolerieren keine gewalttätigen Ausschreitungen von Einzeltätern, stehen aber zugleich zu unseren in der überwältigenden Mehrheit friedlichen Fans.»
0:2 lagen die Grasshoppers in Sitten zur Pause zurück, das nach einer schwachen Vorstellung. Die Anhänger reagierten in der zweiten Halbzeit und warfen Fackeln auf den Rasen. Auch als Captain Runar Mar Sigurjonsson sich zur Kurve aufmachte, um die Menge zu beruhigen, entspannte sich die Lage nicht. Der damalige Präsident Stephan Anliker winkte die Mannschaft zurück, Schiedsrichter Lionel Tschudi brach das Spiel in der 56. Minute ab.
Die Strafe im Vergleich
Die Strafe bewegt sich im Vergleich mit früheren Abbrüchen in der Super League in der Mitte. 2018 provozierten Lausanne-Anhänger aus Wut über den Abstieg der eigenen Mannschaft einen Spielabbruch, indem sie den Platz stürmten und probierten, Thuner Fans anzugreifen. Schiedsrichter Sandro Schärer brach die Partie beim Stand von 0:2 ab, Lausanne wurde mit 15'000 Franken gebüsst und – wie GC – mit einer Stadionsperre auf Bewährung belegt. Der Verein legte keinen Rekurs ein.
Noch etwas länger zurück liegt die «Schande von Zürich». Im Herbst 2011 warf ein FCZ-Ultra eine Fackel in den Sektor der GC-Anhänger, es kam zu Tumulten. Der FC Zürich kassierte eine 0:3-Forfait-Niederlage, im ersten Derby der Rückrunde wurden die beiden Fankurven geschlossen. Beide Vereine mussten zudem 50'000 Franken Busse und 3000 Franken Verfahrenskosten bezahlen. Jenes Spiel wurde beim Stand von 2:1 für GC und nach 78 Minuten abgebrochen.
Die Krawallnacht vom Mai 2006
Kein vorzeitiges Ende fand das Spiel zwischen dem FC Basel und dem FCZ 2006, da die Ausschreitungen erst nach dem Schlusspfiff losgingen. Der Rumäne Iulian Filipescu hatte die Zürcher in Basel in letzter Sekunde zum Meistertitel geschossen, worauf Anhänger des Heimteams den Platz stürmten und auch FCZ-Spieler attackierten.
Die Krawalle fanden ausserhalb des Stadions ihre Fortsetzung, 115 Personen wurden verletzt, der Sachschaden betrug mehr als 400'000 Franken. Die Strafen: 80'000 Franken Busse für den FC Basel, 30'000 für den FCZ. Dazu musste das Heimteam zwei Spiele vor komplett leeren Rängen austragen, danach noch weitere drei ohne die Muttenzer Kurve.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch