Skater mobilisieren viele Leute
«Wohin mit der Jugend?» Die Podiumsdiskussion im Kunsthaus zog viel Publikum an, vor allem die Promotoren für einen Skatepark.

Die Freunde eines Skateparks in Interlaken sind im Aufwind: An der friedlich-lauten Demo auf dem Amman-Hofer-Platz waren gegen 600 Personen dabei. Das Publikum eines sehr gut besuchten Podiumsgesprächs zum Thema «Wohin mit der Jugend?» im Kunsthaus Interlaken berief sich deshalb auf diesen Erfolg, der das Bedürfnis der Jungen nach öffentlichem Raum klar aufgezeigt habe.
Der Auslöser für den Diskurs über öffentliche Plätze für die Jugend war die erste Session des Interlakner Gemeindeparlaments. Es änderte das Polizeireglement in Sachen Nutzung der Schulanlagen. Und es lehnte am gleichen Abend ab, den Verein Skateboard Bödeli bei der Standortsuche zu unterstützen. Das schlug Wellen.
«Die Berichterstattung war schlecht», sagte der für Polizei und Sicherheit zuständige Gemeinderat Peter Michel am Podiumsgespräch der «Jungfrau-Zeitung».
Abfallberge und Joints
Antonie Meyes Schürch sagte: «Der Zweck der Schulanlagen ist, der Schule und den Schülern zu dienen.» Es dürfe nicht vorkommen, dass Kinder von Jugendlichen an den Rand gedrängt würden und dass achtjährige Mädchen einem Jugendlichen beim Jointrauchen zuschauten, wie es passiert sei. Und Peter Michel sprach von Abfallbergen, welche das Bauamt am Montagfrüh wegräumen muss, da Interlaken keine Schulhausabwarte mehr hat.
Die Nutzungsvorschriften für Schulhausanlagen seien nicht neu, eine Nutzung durch Jugendliche und Erwachsene habe schon bisher eine Bewilligung gebraucht. Geändert wurde der Weg für Sanktionen, für welche die Gemeinde jetzt über das Polizeireglement zuständig ist. Wann, wer und von wem wird kontrolliert?
«Wir werden das Verbot locker handhaben», sagte Michel. Die Securitas werde vorbeigehen, die Nachbarschaft könne Meldung machen. Neu verboten, und das auch für Schulkinder, ist das Skateboard-Fahren. «Die Schäden waren sehr gross», sagte Michel.
«Wichtig ist uns Partizipation. Viele Jugendliche engagieren sich.»
«Schulanlagen haben auch für Jugendliche eine wichtige Funktion. Sie sind identitätsstiftend», sagte Martin Leuenberger, Leiter der Jugendarbeit Bödeli. Im Grundsatz gehe es beim Diskurs nicht primär um die Schulanlagen und den Skatepark, sondern um öffentlichen Raum für Jugendliche, der fehle. «Wir brauchen Orte, an denen man nicht bezahlen muss», sagte Dimitri Rougy, der im GGR gegen das Verbot der Benützung der Schulanlagen durch Jugendliche und Erwachsene gekämpft hat. «Wichtig ist uns Partizipation. Viele Jugendliche engagieren sich», sagte er.
Antonie Meyes Schürch könnte sich vorstellen, beim Bödelibad eine Art mobile Skateanlage einzurichten. Peter Michel fragte, warum nur Interlaken, das wenig Land habe, im Fokus des Skateparkvereins sei. Die Voten in der Diskussion zeigten, dass Jugendliche und Eltern sich einsetzen werden: Vorbildliche Anlagen, wo auch Kinder und ältere Menschen integriert werden, wurden besucht. «Wir werden weiter laut sein», versprach Dimitri Rougy.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch