«Skalpell statt Hammer»: Obama weitet «Schattenkriege» aus
Das US-Militär verstärkt seine verdeckten Operationen in Asien und Afrika. Das Verteidigungsministerium wird der CIA immer ähnlicher.

US-Präsident Barack Obama hat einem Zeitungsbericht zufolge von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt «Schattenkriege» gegen Terroristen in Asien und Afrika deutlich verstärkt. «Was als verdeckter Krieg unter der Bush-Regierung begann, ist unter Präsident Obama ausgeweitet worden», schreibt die «New York Times» am Samstag online. Praktisch keiner der «neuen, aggressiven Schritte» der US-Regierung seien öffentlich geworden.
Konkret habe das Weisse Haus Drohnen-Angriffe in Pakistan verstärkt, Angriffe auf Al-Kaida-Mitglieder in Somalia autorisiert und Grünes Licht für Geheimoperationen aus Kenia heraus gegeben. Gemeinsam mit europäischen Verbündeten seien Terrorgruppen in Nordafrika ausgehoben worden.
Das Pentagon habe zudem mit Hilfe von angeheuerten Privatfirmen Geheimdienstinformationen über Verstecke von militanten Extremisten in Pakistan gesammelt. Im Jemen sei eine Militärkampagne gestartet worden, die offiziell nie bestätigt wurde.
CIA und Pentagon nähern sich an
Die Zeitung zitiert Regierungsmitarbeiter, die auf die Vorteile eines verdeckten Krieges gegen Al-Kaida und andere militante Gruppen verweisen. Die Erfahrungen in Afghanistan und im Irak seien mit Blick auf die Kosten ernüchternd für Politiker und Wähler. Statt eines «Hammers» setze man nun auf das «Skalpell», sagte im Mai Obamas Spitzenberater im Anti-Terror-Krieg, John Brennan.
Der neue Kurs der Regierung verwandle den US-Auslandsgeheimdienst CIA zunehmend in eine paramilitärische Organisation, schreibt die Zeitung weiter. Das Verteidigungsministerium werde zugleich der CIA immer ähnlicher, weil das Pentagon immer häufiger etwa im Nahen Osten zu Spionagemissionen eingesetzt werde.
SDA/jak
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