«Sitzende Frau» aus Gurlitt-Nachlass wird zurückgegeben
Die deutsche Regierung hat einen Vertrag über die Rückgabe eines Matisse-Gemäldes aus dem Gurlitt-Nachlass unterzeichnet.
Das Werk «Sitzende Frau» aus dem Jahr 1921 soll der Familie des Pariser Kunstsammlers Paul Rosenberg zurückgegeben werden. Die deutsche Regierung hat einen betreffenden Vertrag unterzeichnet. Der Anwalt der jüdischen Familie, Christopher Marinello, erklärte, Kulturstaatsministerin Monika Grütters habe den Vertrag besiegelt. Er bestätigte damit einen Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».
Der Vertrag habe den Weg zur Rückgabe geebnet, erklärte der Anwalt. Zwar muss das Nachlassgericht die Vereinbarung noch billigen, bevor ein Datum zur Rückführung des Gemäldes festgesetzt werden kann. Er gehe aber davon aus, dass dies nur eine Formalie sei, erklärte Marinello.
Eines von drei Raubkunst-Bildern
Im Februar hatte das Kunstmuseum Bern, das vom Sammler Cornelius Gurlitt als Erbe seiner umstrittener Sammlung eingesetzt worden ist, von einer Verzögerung bei der Rückgabe gesprochen. Es fehlten demnach noch Unterlagen, welche die Familie nachreichen müsse.
Das Werk gehört zum sogenannten Schwabinger Kunstschatz, der bei Gurlitt gefunden worden war. In Gurlitts Münchner Wohnung waren 2012 über 1400 Kunstwerke beschlagnahmt worden. Ein Grossteil davon soll Nazi-Raubkunst sein. Gurlitt starb im Mai vergangenen Jahres.
Die «Sitzende Frau» ist eins von drei Bildern, das die für die Gurlitt-Sammlung zuständige Taskforce als Raubkunst identifiziert hat. Demnach wurde es Paul Rosenberg während der Nazi-Zeit geraubt. Das Kunstmuseum Bern sieht den Verdacht noch in einem weiteren Fall bestätigt.
SDA/kpn
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