Sie lässt das Dorf zusammensitzen
Ihr Restaurant ist Dreh- und Angelpunkt in der Gemeinde. Die umtriebige Frohsinn-Wirtin Claudia Keller hat ein neues Projekt am Start: Für den runden Geburtstag des Mittagstischs hat sie alle Dorfvereine dazu gebracht, ein Bänkli zu gestalten.

Es herrscht an diesem Nachmittag viel Betrieb im Frohsinn in Inkwil. Claudia Keller begrüsst jeden einzelnen Gast, der ihr Restaurant betritt – die Wirtin kennt alle mit Namen. Es wird geschwätzt, es wird gelacht.
Bei ihr kämen halt schon viele aus dem Dorf zusammen, gibt sie zu und lächelt bescheiden. Claudia Keller macht keinen Hehl daraus: «Ich bin nicht jemand, der sich gerne in den Vordergrund spielt.»
Auf den Inkwiler Seniorenmittagstisch angesprochen, betont sie denn auch, dass dieser ursprünglich vom Frauenverein initiiert worden war und nur dank eines sechsköpfigen Helferteams auf die Beine gestellt werden kann. Schon lange hat aber Claudia Keller den Lead für den Mittagstisch, der einmal im Monat rund 50 Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren ins Frohsinn zieht.
Claudia Keller ist in Inkwil aufgewachsen. Ihr Grossvater führte einst das Restaurant Bahnhof, das Frohsinn hat sie 1995 von ihrer Mutter übernommen.
Neue Ideen gesucht
Es sei ein kreativer Mittagstisch, erzählt Claudia Keller. Immer wieder würden dort neue Ideen entstehen. Und eben solche sind gefragt: «Bei mir muss immer etwas laufen», sagt die Wirtin. Immer wieder kommt es vor, dass ein Engagement oder eine Aktion die 49-Jährige «chutzelet», wie sie es nennt. Dann sei meist sie diejenige, welche letztlich die Initiative übernehme.
So nahm sie zum Beispiel gemeinsam mit einer Kollegin wiederholt am Inkwiler Badewannenrennen teil, lud zu Gourmet- oder Mondscheinwanderungen ein oder schmückte beim sogenannten «Urban Knitting» mit den Senioren vom Mittagstisch das Dorf mit Selbstgestricktem. «Ich bin ein sozial denkender Mensch und kann schlecht Nein sagen», erklärt sie ihr Engagement.
Ihre Aktionen werden im Dorf geschätzt. «Das Feedback ist positiv», freut sich Claudia Keller. Auch jenes von den Vereinen, zu denen die Wirtin eine besondere Beziehung pflegt. Viele der Mitglieder seien bei ihr regelmässig zu Gast. Ohne die aktiven Vereine im Dorf, da ist sie sich sicher, würde in der Gemeinde wenig gehen.
20 Jahre Mittagstisch
Da ists denn auch selbstverständlich, dass Claudia Keller für ihre neuste Aktion alle 14 Dorfvereine angefragt hat. Das war im Oktober letzten Jahres, erinnert sich die Wirtin.
Die Idee, welche sie damals schon länger im Hinterkopf gehabt hatte: Anlässlich des 200. Seniorenmittagstischs, der im März seine 20-jähriges Bestehen feiern konnte, sollten alle Vereine je eine Sitzbank gestalten und diese im Dorf aufstellen. Bei Gestaltung und Wahl des Standorts hatten die Vereine freie Hand. Das Motto: «Der Inkwiler Mittagstisch lässt Sie sitzen».
Musik und Apéro
Anfangs hätten alle noch ein wenig die Nase gerümpft, erinnert sie sich. Trotzdem: Claudia Keller rief und die Vereine folgten – seit Ende Mai stehen die 14 Bänkli, verteilt über die ganze Gemeinde. Eines stehe sogar auf Heimenhauser Boden, meint die Initiantin und lacht.
Mit dem Resultat sei sie sehr zufrieden. Selbst jene, die anfangs noch ihre Zweifel gehabt hätten, würden nun an den Bänkli Gefallen finden, freut sie sich. Die Sitzbänke, so ihr Ziel, sollen die Bevölkerung aber auch Gäste zum Verweilen einladen.
Eingeweiht werden die Sitzbänke am Freitag, 16. Juni, ab 19 Uhr mit einem Apéro beim Restaurant Frohsinn. Für die musikalische Unterhaltung sorgen dann die Musikgesellschaft Inkwil und die Dudelsackgruppe Pipes and Drums of Auld Bernensis. Auch die Seniorenreise der Gemeinde findet an diesem Abend beim Apéro ihren Ausklang.
Hier gehts zu den Bänkli-Standorten.
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