LeserreaktionenSie betreiben lieber Lobby-Politik
Leserinnen und Lesern äussern sich zu aktuellen Themen. Unter anderem zur fristlosen Entlassung von Trinkwasserspezialist Roman Wiget aus dem Schweizerischen Verband des Gas- und Wasserfaches (SVGW).

Sie betreiben lieber Lobby-Politik
Zu «Berner Trinkwasserschützer rausgeworfen»
Leider passiert es immer wieder: Wenn einer bedingungslos seinen Job macht, wie im vorliegenden Fall Roman Wiget von der Wasserversorgung Region Seeland, wird er vom Schweizerischen Verband des Gas- und Wasserfaches (SVGW) als Nestbeschmutzer rausgeworfen. Wie andere Politiker auch ist der SVGW offenbar an den Fakten nicht interessiert, sondern betreibt lieber Lobby-Politik. Die Fakten sind simpel: Im europäischen Wasserschloss Schweiz trinken etwa eine Million Menschen Wasser, das auf sehr lange Sicht mit einem Fungizid verunreinigt ist und dessen zulässiger Grenzwert teilweise massiv überschritten wird. Namentlich auch im Seeland. Mit der Trinkwasserinitiative werden wir eine gute Gelegenheit haben, diese Lobbyisten zu korrigieren. Klar wird man uns auf alle möglichen und unmöglichen Arten Angst einjagen wollen, aber das Spielchen kennen wir ja. Ich jedenfalls bin froh, dass sich Roman Wiget um mein Trinkwasser sorgt, das ist sein Job und den macht er meiner Meinung nach hervorragend.
Ernst Menet, Lyss
Sie spricht mir aus dem Herzen
Zum Absteller «Das Wort ‹tot› ist kalt und pietätlos»
Endlich spricht mir jemand aus dem Herzen mit der Bemerkung zum Wort «tot». Vor fast neun Jahren bekam ich von der Palliativ Abteilung in Bern den Anruf «Ihr Mann ist tot». Ich wusste dass es sterben wird aber dieser Anruf… und kein Anruf vorher, dass es ihm schlechter ginge. Sprach ich dies irgendwie an, hiess es bloss du bist kleinlich.
Elisabeth Brechbühl, Wichtrach
Einmischen ist in diesem Fall richtig
Zu «Die Kirchen mischen sich in die Politik ein»
Mit der Überschrift «Die Kirchen mischen sich in die Politik ein» wird die gemeinsame kirchliche Stellungnahme für die Konzernverantwortungsinitiative in ein völlig falsches Licht gerückt. «Sich einmischen» bedeutet laut Duden: «Sich mit etwas befassen, womit man eigentlich nichts zu tun hat, was einen nicht betrifft.» Wer sich auch nur ein wenig mit dem Evangelium befasst hat weiss, dass in diesem Fall «sich einmischen» richtig ist. Die Initiative ist eine Konsequenz der Verkündigung Jesu vom Reich Gottes, sich gegen die ungerechten gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Machtansprüche einzusetzen. Die Konzernverantwortungsinitiative will das Bekenntnis zu Jesus Christus konkret realisieren, der dazu aufgerufen hat, für die Armen und Schwachen zu sprechen, sie in Schutz zu nehmen und ihnen zu ihrem Recht zu verhelfen.
Hermann Battaglia, Spiez
Zitat des Tages
Ich werde den Verdacht nicht los, dass der VCS hier schlicht Eigeninteressen vertritt
Nicht mehr glaubhaft
Zu «VCS gegen höheres Fahrtenkontingent»
Es ist höchst erstaunlich und nicht mehr glaubhaft, wenn der VCS sich für höhere CO2-Abgaben, Verlagerung des Verkehrs, Aufhebung von Parkfeldern einsetzt und im Gegenzug gegen eine Erhöhung der Fahrtenkontigente beim Westside kämpft. Das Westside ist optimal gelegen: Kurze Anfahrt von der Autobahn her, keine unnötigen Fahrten durch Wohnquartiere, Benützung des ÖV zur Weiterfahrt möglich. Das sind alles Vorteile, welche dem VCS in seiner Klima- und Verkehrspolitik entgegenkommen. Doch der VCS versucht die Erhöhung der Fahrtenkontigente mit Vehemenz zu verhindern. Das mit der Begründung, dass in den abgeschlossenen Verträgen der 90er-Jahre genau festgelegt wurde, wie hoch die Fahrtenkontigente sein dürfen. Dabei vergisst der VCS, dass seit dieser Zeit der Fahrzeugbestand rund 40 Prozent zugenommen hat. Ich werde den Verdacht nicht los, dass hier kaum die Vor- und Nachteilen analysiert wurden, sondern der VCS hier schlicht Eigeninteressen vertritt.
Lorenz Haberstich, Niederwangen
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