Sicherheit und Lärm: Bieler Sozialbistrot «Yucca» ist am Ende
Einst galt das Bieler Sozialbistrot «Yucca» für Drogenabhängige und Randständige als Vorzeigeprojekt in der Suchthilfe. Nun ist die Institution selber am Ende und schliesst.
Zunehmende Probleme mit der Nachbarschaft und ungenügender Umsatz veranlassen den Verein Yucca, den 2001 eröffneten Gastwirtschaftsbetrieb aufzugeben. Anfangs seien die Reaktionen auf die Institution positiv gewesen, mit den Jahren aber immer negativer geworden, heisst es dazu in einer Mitteilung der Stadt Biel vom Mittwoch.
Die Ursache dafür ortet die Stadt unter anderem im Verhalten mancher «Yucca-Gäste». Den Benutzerinnen und Benutzern des Lokals habe man immer weniger klar machen können, dass sie sich an bestimmte Regeln zu halten hätten, heisst es in der Mitteilung weiter.
Immer wieder wurden Klagen laut, im und um das «Yucca» habe sich eine halboffene Drogenszene gebildet. Anwohner und Passanten fühlten sich mitunter nicht mehr sicher und vom Lärm der Gäste belästigt.
Im selben Gebäude wie das «Yucca» ist der Bieler Injektionsraum «Cactus» untergebracht. Er wird von der Stiftung Contact Netz betrieben. Sein Fortbestand ist nicht in Frage gestellt.
Drogenanlaufstelle zügelt
Allerdings wird «Cactus» an einen neuen Ort verlegt. Die Stadt Biel stellt dafür ein Gebäude in der Nähe des Bahnhofs zur Verfügung. Neu wird dem Injektionsraum ein Aufenthaltsraum für die Benutzer vorgelagert sein. Dort können sie bei Bedarf den Kontakt zu Betreuungspersonen herstellen.
Das neue Konzept soll ab Herbst bereits am jetzigen Standort am Rand der Altstadt umgesetzt werden. Der Umzug in ein ehemaliges Verwaltungsgebäude an der Ecke Murtenstrasse/Salzhausstrasse ist für Sommer 2013 geplant, wie der Bieler Gemeinderat (Exekutive) und die Trägerorganisationen am Mittwoch an einer Medienkonferenz bekannt gegeben.
Bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für den Injektionsraum mit Aufenthaltsbereich unterstützte die Stadt Biel die Trägerorganisation.
SDA/cls
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