Shaqiris Tor, Messis Verletzung, Chelseas Out
Juventus, Galatasaray und Celtic sichern sich die letzten drei Plätze für die Achtelfinals der Champions League. Titelverteidiger Chelsea muss in die Europa League.
Juventus (1:0 in Donezk) und Galatasaray (2:1 in Braga) schafften es dank Auswärtssiegen, die Schotten gewannen zu Hause gegen Spartak Moskau 2:1. Dank dem Sieg von Juventus Turin hat die italienische Serie A seine beiden Teilnehmer (Milan war schon qualifiziert) in die K.o.-Phase gebracht. Die Premier League dagegen verlor wie im Vorjahr zwei seiner vier Mannschaften. Nach Manchester City verpasste die Achtelfinals auch Chelsea – trotz des 6:1-Kantersieges gegen Nordsjaelland und als erster Titelverteidiger.
Die letzte Entscheidung der Vorrunde fiel in der 81. Minute des Spiels in Glasgow. Der schottische Mittelfeldspieler Kristian Commons verwertete gegen Spartak Moskau einen Foulpenalty zum 2:1, wodurch sich der schottische Meister an Benfica Lissabon (0:0 in Barcelona) vorbei schob.
Messis kurzer Einsatz
Das an sich bedeutungslose Spiel gegen Benfica Lissabon (0:0) hätte für den FC Barcelona fatale Folgen haben. Lionel Messi musste den Platz in den Schlussminuten verletzt verlassen. Der anfangs befürchtete Kreuzbandriss blieb ihm aber erspart. Aktuellen Meldungen zufolge zog er sich lediglich einen Bluterguss im linken Knie zu.
Barça-Coach Vilanova hatte ein halbes Dutzend Stammspieler nicht einmal ins Aufgebot berufen. Messi, der mit einem Treffer den 40 Jahre alten Torrekord von Gerd Müller hätte egalisieren können, nahm auf der Bank Platz und wurde nach einer knappen Stunde eingewechselt. Der weltbeste Spieler riss die Initiative an sich, blieb aber glücklos und verletzte sich kurz vor Schluss bei einem Rencontre. Benfica Lissabon trauert vor allem der ersten Hälfte nach. Die Portugiesen dominierten, wie es kaum je ein Team im Nou Camp tut und hatten ein Torschussverhältnis von 11:1. Die Gäste blieben aber trotz bester Chancen ohne Torerfolg.
Shaqiris guter Auftritt
Jupp Heynckes hatte im Vergleich zum 1:1 gegen Borussia Dortmund seine Startformation auf insgesamt sieben Positionen umgestellt. Zu den Nutzniessern dieser Massnahme zählte auch Xherdan Shaqiri und der Schweizer Internationale setzte sich positiv in Szene. In der 22. Minute tankte er sich auf der linken Seite durch und bediente Mario Gomez mit einem Masszuspiel. Der Stürmer bewies, dass er während seiner Verletzungspause keinesfalls an Gefährlichkeit eingebüsst hat und verwertete eiskalt.
In der zweiten Halbzeit kam dann das Schweizer Kraftpaket beim 3:0 sogar zu seiner Tor-Premiere in der Champions League für den FC Bayern und zwar auf ungewöhnliche Weise. Shaqiri traf per Kopf, obwohl ihn ein zwei Köpfe grösserer Gegenspieler behinderte und sich erst noch aufstützte (65.). Bayern spielte seit der 51. Minute und einem Platzverweis gegen Jérôme Boateng in Unterzahl, allerdings nur bis zur 70. Minute, als Denis Poljakow nach einer dilettantischen Schwalbe mit der zweiten gelben Karte vom Platz flog. Das 2:0 erzielte Thomas Müller (54.), allerdings aus Offsideposition.
Valencia verbleibt so trotz des 1:0 bei Lille punktgleich auf dem zweiten Gruppenplatz. Den Siegestreffer für die Iberer erzielte der Brasilianer Jonas per Foulpenalty (36.).
Galatasaray mit maximaler Effizienz
Galatasaray Istanbul ist dank maximaler Effizienz in extremis in die Achtelfinals eingezogen. Die Türken siegten bei Sporting Braga 2:1 und kommen so auf Kosten des punktgleichen Cluj weiter.
Fatih Terims Miene verfinsterte sich im Felsenstadion von Braga angesichts der Leistung seiner Schützlinge zunehmend. Der Leader der türkischen Meisterschaft trat lange erschreckend passiv auf und war zur Pause mit einem 0:1-Rückstand noch gut bedient. Topskorer Burak Yilmaz und Aydin Yilmaz sorgten nach der Pause für die Wende und für bessere Laune beim ehemaligen Nationalcoach.
Für Cluj verkam so der 1:0-Exploit bei Manchester United zum Muster ohne zählbaren Wert. Die Rumänen siegten bei den gegenüber der Meisterschaft auf zehn Positionen veränderten Briten 1:0, das goldene Tor erzielte Luis Alberto (56.) mit einem Sonntagsschuss aus fast 30 Metern. Die Rumänen, die in der Qualifikation den FC Basel eliminiert hatten, schrammten so um ein Haar an ihrer ersten Achtelfinal-Qualifikation vorbei.
Lichtsteiners Vorlage
Es war kein gutes Spiel in Donezk. Juventus brauchte einen Punkt für die Achtelfinal-Qualifikation, und Schachtjor benötigte einen Zähler, um Gruppensieger zu werden. Diese spezielle Konstellation lähmte die Partie weitgehend. Vor allem in der ersten Halbzeit gab es zwar viele Zweikämpfe im Mittelfeld, aber kaum Torszenen.
Das änderte sich nach der Pause ein wenig. Das Tempo wurde auf beiden Seiten höher und prompt fiel ein Tor. Stephan Lichtsteiner bediente nach 56 Minuten in der Mitte Sebastian Giovinco – aber nicht der Juve-Stürmer, sondern der Ukrainer Kucher schob den Ball ins eigene Tor. Es war der Treffer, der die Turiner der Sorgen entledigte, durch ein Gegentor noch eine unliebsame Überraschung zu erleben. Am Ende zog Juventus ohne grössere Probleme erstmals seit vier Jahren wieder in die K.o.-Phase der Champions League ein.
Ein Sieg ohne Wert
Chelseas 6:1 gegen Nordsjaelland war der erste Sieg von Rafael Benitez als Trainer der Londoner. Aber es war bloss ein Muster ohne Wert – an einem Abend, an dem die Londoner zweimal in negativer Hinsicht Geschichte schrieben. Chelsea ist nicht nur als erster Titelverteidiger der Champions League schon in den Gruppenspielen gescheitert, es ist auch das erste Mal, dass die Blues die Vorrunde in diesem Wettbewerb nicht überstehen. Exakt 200 Tage nach dem Triumph von München ist der Club des steinreichen Besitzers Roman Abramowitsch am Tiefpunkt angelangt.
Die Tore von David Luiz (36.), Fernando Torres (45./56.), Gary Cahill (51.), Juan Mata und Oscar (71.) erwärmten die rund 40'000 Zuschauer an der Stamford Bridge nicht. Spätestens als zwischen dem dritten und vierten Chelsea-Tor die Kunde von Juventus' Führungstor in Donezk das Stadion erreichte, knickten die letzten Hoffnungen auf einen unerwartet positiven Ausgang.
Ansonsten bleibt vom Spiel gegen Nordsjaelland vor allem ein Kuriosum aus der ersten Halbzeit in Erinnerung: Zwischen der 32. und 36. Minute pfiff der Schiedsrichter insgesamt drei Handspenalty. Die ersten zwei wurden von Nordsjaellands Nicolai Stokholm sowie Chelseas Edin Hazard verschossen, erst David Luiz schaffte dann den ersten Treffer des Spiels.
Gruppe E: Schachtjor - Juventus 0:1 (0:0) Tor: 56. Eigentor Kucher 0:1. - Bem.: Juve mit Lichtsteiner, der die Vorlage zum Eigentor gibt. Chelsea - Nordsjaelland 6:1 (2:0) Tore: 38. David Luiz (Handspenalty) 1:0. 45. Torres 2:0. 46. John 2:1. 51. Cahill 3:1. 56. Torres 4:1. 63. Mata 5:1. 71. Oscar 6:1. - Bem.: 32. Cech wehrt Handspenalty von Stockholm ab. 34. Hansen wehrt Handspenalty von Hazard ab.
Gruppe F: Bayern - BATE Borissow 4:1 (1:0) Tore: 22. Gomez 1:0. 53. Müller 2:0. 66. Shaqiri 3:0. 84. Alaba 4:0. 89. Filipenko 4:1. - Bem.: 50. Rot gegen Boateng wegen Fouls. 69. Gelb-Rot gegen Poljakow (BATE) wegen einer Unsportlichkeit (Schwalbe). Lille - Valencia 0:1 (0:1) Tor: 36. Jonas (Foulpenalty) 0:1.
Gruppe G: Celtic - Spartak 2:1 (1:1) Tor: 21. Hooper 1:0. 39. Ari 1:1. 82. Commons (Foulpenalty) 2:1. - Bem.: 88. Gelb-Rot gegen Källström (Spartak). Barcelona - Benfica Lissabon 0:0
Gruppe H: Manchester United - Cluj 0:1 (0:0) Tore: 56. Luis Alberto 0:1. Braga - Galatasaray 1:2 (1:0) Tore: 32. Mossoro 1:0. 58. Burak Yilmaz 1:1. 78. Aydin Yilmaz 1:2.
si/fal
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