Selver Hodzic : «Viele wuchsen über sich hinaus»
Selver Hodzic (31) hat 2005 mit Thun die Champions League bestritten. Unterdessen steht er bei Xamax unter Vertrag.

Die Auftritte Zürichs in der Champions League sind nach dem Spiel gestern gegen die AC Milan vorbei. Vor vier Jahren ging es Ihnen mit dem FC Thun ähnlich. Welche Erinnerungen haben Sie an das letzte Gruppenspiel in Prag? Selver Hodzic: Ich weiss vor allem noch, wie kalt es damals in Prag war (lacht). Wir spielten gegen Sparta Prag mit einem Rumpfteam, vier oder fünf Stammspieler waren verletzt. Dennoch sicherten wir uns mit dem 0:0 die Uefa-Cup-Qualifikation. Im Unterschied zum FCZ jetzt, spielten wir damit auch nach dem Jahreswechsel europäisch und trafen auf den Hamburger SV.
Wie denken Sie heute an die Zeit mit dem FC Thun in der Champions League zurück? Es war aufregend, und ich habe viele gute Erinnerungen. Der tolle Teamgeist war unsere grösste Stärke. Jeder Spieler erbrachte eine aussergewöhnliche Leistung. Und viele wuchsen zusätzlich über sich hinaus.
Stehen Sie noch in Kontakt mit Ihren damaligen Teamkollegen? Die einen sehe ich, wenn wir mit unseren heutigen Teams aufeinandertreffen. Mauro Lustrinelli etwa, der jetzt in Bellinzona spielt. Mit anderen spreche ich hin und wieder am Telefon. Zu Verabredungen kommt es aber so gut wie nie.
Der FC Thun erlebte nach dem Höhenflug schwierige Zeiten. Worauf führen Sie diese zurück? Der Niedergang begann mit der Entlassung von Trainer Urs Schönenberger. Die war für mich unverständlich und unnötig. Wir standen in der Tabelle ja auf dem sechsten Platz. Unter dem neuen Coach Heinz Peischl und dem neuen Sportchef Reto Gertschen fühlte ich mich nicht mehr wohl. Zu diesem Zeitpunkt funktionierte nichts. Es wurde viel Geld für Spieler ausgegeben, trotzdem war das Kader falsch zusammengestellt.
Sie verliessen Thun im Sommer 2007 und wechselten nach Israel, zu Bnei Yehuda Tel Aviv... ...es war der grösste Fehler meiner Karriere. Ich wäre damals gerne in Thun geblieben, doch nicht zu jedem Preis. In Israel gefiel es mir überhaupt nicht. Auch wegen privater Probleme – ich liess mich von meiner Frau scheiden. Ich war froh, ergab sich durch den Vertrag in Neuenburg die Möglichkeit zurückzukehren.
Die Situation als Ergänzungsspieler ärgert Sie nicht? Doch natürlich. Es ist nicht befriedigend, meistens auf der Ersatzbank zu sitzen. Doch in der Winterpause werden die Karten neu gemischt, und ich werde alles tun, um mir einen Stammplatz zu erkämpfen.
Ihr Vertrag läuft im Sommer aus. Können Sie sich eine Rückkehr nach Thun vorstellen? Je nach Situation schliesse ich das nicht aus. Ich verfolge die Resultate der Thuner und wünsche mir, dass sie am Ende der Saison aufsteigen. Die Region und die tollen Fans haben die Rückkehr in die Super League verdient. Die Aussichten stehen gut. Mit Murat Yakin hat Thun einen Fuchs auf der Trainerbank.
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