Selenati siegt im Sprint
Nico Selenati erweist sich beim GP Mobiliar in Kiesen zuerst als starker Roller und im Finish als versierter Sprinter. Der 20-Jährige aus dem Zürcher Oberland realisiert im Aaretal seinen ersten Erfolg als Elitefahrer.

Radrennen haben am Ostermontag im Kanton Bern Tradition. Vierzig Jahre lang trafen sich die Fans und Hobbypedaleure auf dem Rundkurs in Schwarzhäusern, nun war der RSC Aaretal Münsingen zum dritten Mal Organisator auf der topfebenen 5,2-Kilometer-Strecke rund um Kiesen.
Niemand wird nach dem Grand Prix Mobiliar behaupten, der flache Parcours im Aaretal vermöge nicht zu selektionieren. Die engen Strassen, mehrere Haarnadelkurven und vor allem der teilweise heftige Wind rissen das Feld der 89 Fahrer schon kurz nach Beginn der zwanzig Runden auseinander.
Und dann folgte ein unbarmherziges Ausscheidungsrennen. Wer den Kontakt mit den hintersten Fahrern des Pulks verlor, benötigte eine solide Kondition und reichlich Willen, um den Anschluss nochmals zu schaffen.
Kein Profiteur
Obwohl die Sechsergruppe, welche den Sieg unter sich ausmachte, für die 104 Kilometer drei Minuten länger brauchte als die Gewinner der ersten Austragungen, wurde für den Sieger ein Stundenmittel von 44,6 Stundenkilometern errechnet. Nico Selenati, der als Junior beachtliche Resultate erzielt hatte, kam in Kiesen zu seinem ersten Triumph als Elitefahrer.
Im Sprint liess er den Weissrussen Siarhei Schaukenka und den Berner Mountainbikeprofi Lukas Flückiger deutlich hinter sich. Der Zürcher Oberländer gehört aber nicht zu jenen Fahrern, welche sich an den Hinterrädern der Konkurrenten schonen, um auf den letzten 100 Metern von deren Arbeit zu profitieren.
Die Startnummer 32 lancierte schon in der vierten Runde einen Angriff und gehörte später, zusammen mit dem in Wynigen wohnhaften Lukas Flückiger, zu den aktiven Elementen in der Vorhut. Diese hatte sich noch kurz vor Rennhälfte in Form einer 20-köpfigen Spitzengruppe gebildet, die sich später in mehrere Fraktionen aufsplitterte. Obwohl die Abstände der einzelnen Gruppen vorerst klein blieben, war fünf Runden vor Schluss klar, dass nur noch acht Fahrer für den Sieg infrage kamen.
Nutzloser Effort
Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren gelang es keinem Athleten, das Ziel als Solist zu erreichen. Auch Lukas Flückiger scheiterte mit dem Versuch, in der Schlussrunde wegzufahren: «Ich wusste, dass ich im Spurt keine Chance haben würde. Es wäre aber noch etwas mehr Gegenwind dafür nötig gewesen, wegzukommen.»
Mit dieser Meinung war der Mountainbiker wohl allein. Auch Selenati war sich seiner Sache erst auf dem Zielstrich sicher: «Ich hatte keine Ahnung, wie sprintstark die beiden Ausländer sind, und habe den Spurt daher früh angezogen.»
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch