Sehen Sies nicht zu eng!
Das letzte StaTTgeflüster im alten Jahr. Die letzte Chance, DIE erleuchtenden Worte an die Leserinnen und Leser des TT Thuner Tagblatts zu richten. Oder wenigstens die letzte Chance, ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Wobei: Ist eine Kolumne mit Witz und Esprit überhaupt das Richtige an einem Tag, an dem vor allem gekünstelte Freude und krampfhafte Feierlaune herrscht? Es könnte ja sein, dass es auch Leute gibt, die sich ob all der Ungewissheit Sorgen machen, wenn sie den Blick ins neue Jahr wagen. Anderen könnte der sorgenvolle Blick zurück auf ein verkorkstes oder schmerzhaftes 2010 die Partylaune verderben. Gut möglich, dass der Jahreswechsel überschätzt wird. Hat nicht vor einer Woche vor einem Jahr auch ein Jahr sein Ende und ein neues seinen Anfang genommen? Und in einem Monat in einem Jahr wird genau dasselbe passieren. Ein Blick in die Geschichte der Jahresendfeiern zeigt denn auch, dass die Menschheit da ziemlich flexibel war und ist. Laut Wikipedia haben bereits die Römer das Jahresende gefeiert. Aber erst zu Beginn des Jahres 153 vor Christus wurde der Jahresbeginn vom 1.März auf den 1.Januar verschoben. Die Assoziation des Jahresendes mit dem Namen Silvester (deutsch «Waldmensch», aus dem lateinischen «Silva» für Wald) geht auf das Jahr 1582 zurück, ist in der Online-Enzyklopädie zu lesen. Damals verlegte die Gregorianische Kalenderreform den letzten Tag des Jahres vom 24.Dezember auf den 31.Dezember, den Todestag des Papstes Silvester I. (31.Dezember 335). Und wohl gemerkt: All das gilt nur für westliche Alt- und Neujahrsfeiern. Rund um den Globus finden jahrein, jahraus solche Feste statt – je nach Religion und Nationalität der Feiernden. Das mit dem «Morgen wird alles besser, weil ein neues Jahr anfängt» ist also – wie so viel anderes – relativ. Drum wünsche ich Ihnen: Sehen Sies nicht zu eng! Prosit u es guets Nöis! m.zysset@>
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