Familienskigebiet Sattel-HochstuckliSchwünge im Schnee, Stille und Spektakel
Man sollte das kleine Wintersportrevier Sattel-Hochstuckli im Kanton Schwyz keinesfalls unterschätzen. Es bietet neben kinderfreundlichen Pisten einiges an Überraschungen.Zum Beispiel eine Hängebrücke für Adrenalinfreaks oder einen Ziegenhof. Sechs Tipps.

Die Talstation der Gondelbahn Sattel-Hochstuckli im Kanton Schwyz ist nur 40 Minuten von Zürich oder Luzern, 70 Minuten von Aarau entfernt. Raus aus der Stadt und hinein in die Wintersonne: Schneller ist das für Tagesausflügler kaum zu haben. Vor allem für Familien mit Kindern und Jugendlichen bietet «der Hochstuckli» ein vielfältiges Winterparadies.
Mit einem Kinderland für die Kleinsten, einem überschaubaren Hang für jene, die schon den Schlepplift benutzen können, mit blauen, roten und gelben Skipisten für Jugendliche und Erwachsene und prächtigen Winterwanderwegen für Grosseltern. Eine spektakuläre Hängebrücke, abwechslungsreiche Wege für Schneeschuhwanderer und gemütliche Bergrestaurants runden das Angebot ab.
Rondos Kinderland: Kurven um Affe und Elefant

«Jonas – bim Schifahre Nuggi use!», ruft die Mutter ihrem Sprössling zu und entlässt ihn in Rondos Lern- und Spassland. Hier stellen sich die Kleinsten auf den «Zauberteppich», werden ultralangsam hochtransportiert und kurven mehr oder weniger flink um Elefant, Affe, Löwe und weitere Figuren den flachen Hang hinunter. Auf die Grösseren wartet ein «Händschefrässer», ein Zugseil, an dem sie sich festhalten und hochziehen lassen. Für alle, die bereits Grundkenntnisse im Skifahren haben, geht’s auf den kurzen Schlepplift nebenan. Die Eltern sitzen derweil entspannt auf der Terrasse des Restaurants Engelstock, die Kinder immer gut im Blick.
Skigebiet: Playground für Expats
Das Skigelände am Hochstuckli ist lieblich, perfekt für alle, die Entspannung und Erholung suchen. Man steht in Grüppchen oben am Berg und erfreut sich am Ausblick zum Massiv der Rigi, in die Innerschweizer Berge und nach Brunnen hinunter, hält ein Schwätzchen mit dem Nachbarn am Lift oder auch auf der Restaurantterrasse. Im Skigebiet mit den blauen und roten Pisten sieht man viele, die langsam hinunter kurven.
Am Lift treffen wir eine Frau, die seit 29 Jahren erstmals wieder auf Ski steht. Sie will sportlich Anschluss zu ihren Kindern halten, die mit der Skischule unterwegs sind. Immer wieder kreuzen wir vorsichtig hinunterrutschende englischsprachige Gäste. Die Expats nutzen den Aufenthalt in der Schweiz, um Skifahren zu lernen. Mit der Drehgondelbahn, drei Schleppliften und einem kurzen Verbindungslift ist Hochstuckli mit 14 Pistenkilometern zwischen 800 und knapp 1500 Höhenmetern ein kleines, aber lohnendes Skigebiet, ideal für Familien.
Winterwanderung Engelstock: Alles über die Ziege

Der zweistündige Rundweg um den Engelstock gilt als einer der schönsten Panoramawege in den Voralpen. Ab Mostelberg geht es durch den Wald, später durch offenes Gelände. Für eine Rast bietet sich der Ziegenhof Blüemlisberg an. Im Winter kommen hier gegen hundert Zicklein zur Welt. Aus der Ziegenmilch entsteht nebst Käse und Schokolade auch Glacé – und diese schmeckt das ganze Jahr über vorzüglich, auch im Winter.
Ausgeruht und gestärkt geht es einige Höhenmeter hinauf zur Mostelegg und durch weites Gelände hinunter zum Berggasthaus Herrenboden. Auf dem Wegstück zwischen Mostelberg und dem Geissenhof liegt der «Geissä Wäg», ein schön gestalteter Themen- und Erlebnispfad, der die Welt der Ziegen erklärt. Er entstand auf Initiative zweier Schülerinnen, die ihre Abschlussarbeit dem Projekt widmeten.
Bergrestaurants: Ausblicke und heitere Stimmung

Man kann sich in einem halben Dutzend Bergrestaurants und Alpbeizen verpflegen. Das Berggasthaus Mostelberg mit grosser Terrasse und der neuere Q-Hof befinden sich neben der Bergstation der Drehgondelbahn. Das Berggasthaus Herrenboden und das Skihaus stehen mitten im Skigebiet. Letzteres verfügt über eine sonnige Terrasse; der freundliche Service ist blitzschnell.
Im Berggasthaus Herrenboden finden sich neben der Terrasse auch stimmungsvolle, heimelige Innenräume. Selbst wenn am Hochstuckli viele hungrige Mägen gefüllt werden wollen, erlebt man hier nicht das laute, unangenehme Gedränge und Geklapper wie in grossen Skigebieten, sondern eine durchwegs heitere Atmosphäre.
Skywalk: Hängebrücke über Tannen und Tobel

Eine grosse Attraktion im Sommer und im Winter ist der Skywalk, die 374 Meter lange Hängebrücke, die über Tannenwipfel und den Lauitobelbach führt. Der spektakuläre Übergang ist zu den Öffnungszeiten der Drehgondelbahn zugänglich. Das Abenteuer in luftiger Höhe ist Teil des Brückenrundwegs und bildet den Zugang zur Schneeschuhwanderroute Richtung Bannegg.
Am Brückenkopf jenseits des Dorfes Sattel befindet sich eine gedeckte Feuerstelle. Jeden Samstag von 18 bis 22 Uhr von Weihnachten bis Ende Februar wird der Brückenrundweg (Laternenweg) mit Fackeln beleuchtet. Von 19 bis 22 Uhr bei guten Schneeverhältnissen auch die recht steile Schlittelpiste von Mostelberg hinunter nach Sattel.
Schneeschuhwanderung: Staunen in der Stille

Mag am Mostelberg noch so grosser Trubel herrschen, wer sich auf den Winterwanderweg oder auf eine Schneeschuhwanderung begibt, befindet sich schnell in stiller Winterlandschaft. Sehr empfehlenswert ist die Schneeschuhroute von Mostelberg über die Hängebrücke hinüber Richtung Mäderen, wo sich prächtige Ausblicke zum Ägerisee und zur Ebene von Rothenturm auftun. Über weitläufige Weiden gehts hinauf zur Bannegg oder zur Spillmettlen. Beim Gipfelkreuz reicht der Blick vom Säntis über die Glarner – bis zu den Berner Alpen.
Nachher steigt man ab zum Herrenboden. Die reine Gehzeit beträgt zweieinhalb Stunden. Weil aber der Weg so schön ist und ständig zum Staunen einlädt, kann man ihn als Tagesausflug planen. Auch für ein Abendprogramm ist bestens gesorgt: Wer noch nicht genug hat von frischer Winterluft, kann abendliche geführte Schneeschuhtouren buchen oder Schneeschuherlebnisse für Gruppen mit anschliessendem Fondue.
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