Schwindler legt Einwohner von Zermatt rein
Im Walliser Touristenort hat ein Betrüger sein Unwesen getrieben. Er soll mehreren Personen über eine Million Franken schulden.

In Zermatt sollen gleich mehrere Menschen in die Falle eines Schwindlers getappt sein. Blick.ch beschreibt die Summe, die der Gastro-Betrüger erschlichen hat, auf über eine Million Franken.
Zu den Opfern zählt ein 63-jähriger Schreiner, der für das Restaurant Gusto Matto bei der Renovation mitgeholfen und den Innenausbau geschreinert hat. Der Handwerker ist nicht nur vom Mieter und Betreiber nicht für seine Arbeit bezahlt worden, er hat dem Mann auch noch 20'000 Franken geliehen. «Das war mein Erspartes», erzählt der geprellte Handwerker Blick.ch.
Im März 2018 hatte der Betreiber des Restaurants ihn um die Summe gebeten, weil er die Angestellten nicht bezahlen könne und momentan nicht liquid sei. Als im Mai die erste Ratenzahlung nicht eintrifft, wird der Geldgeber misstrauisch. «Ich habe mehrmals nachgefragt, er hat mich immer wieder vertröstet.» Auch in den nächsten Monaten blieben die Zahlungen aus. Das hat sich bis heute nicht geändert.
Eine lange Liste von betrogenen Menschen
Das Restaurant ist mittlerweile geschlossen, der Betrüger hat sich längst aus dem Staub gemacht. Die gläserne Schiebetür des Gasthauses ist versiegelt, mit dem Vermerk des Konkursamtes aus Visp: «Das Restaurant ist vorübergehend geschlossen. Wir hoffen auf Ihr Verständnis.» Der 73-jährige Vermieter sei vom Schwindler besonders hart getroffen worden, schreibt der «Blick». «Wir hatten ihm schon im Sommer 2017 ein Darlehen gewährt», sagt der Betrogene. Er habe ihm nicht kündigen können, da er die Miete damals noch gezahlt habe, vermutlich mit dem Darlehen. Einem 70-jährigen Gemüsehändler schuldet der inzwischen verschwundene Mann zwischen Dezember 2017 und Oktober 2018 42'000 Franken. Der geprellte Lieferant ist wütend: «Das war mein Pensionsgeld.»
Am 26. Februar 2019 eröffnete das Bezirksgericht Sitten den Konkurs, wie der «Walliser Bote» schrieb. Der Vermieter des Gusto Matto gehen juristisch gegen den Mann vor. Das dürfte nicht einfach werden, denn er hat den Mietvertrag auf eine Firma laufen lassen. Im Handelsregister ist er aber gar nicht eingetragen.
Wie die Zeitung «Le Temps» berichtete, habe der Gauner offenbar schon vorher Menschen betrogen, und dies im ganz grossen Stil. Zwei Familien soll er um 8,4 Millionen Euro sowie 10 Millionen Franken erleichtert haben. Beide Familien klagten gegen ihn. Selbst der bekannte Starkoch Frédy Girardet soll Strafanzeige erstattet haben. Als sein Vermögensverwalter soll der Mann irreführende Schätzungen gemacht haben.
Die Staatsanwaltschaft Wallis ermittelt wegen Betrugs und Veruntreuung. Angeblich sollen 72 Verfahren gegen den Schwindler hängig sein. Der Schreiner aus Zermatt zieht ein trauriges Fazit: «Ich glaube nicht, dass ich mein Geld jemals wiedersehe.»
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