Schweizer wollen vorerst in Tunesien bleiben
Tausende Touristen werden zurzeit aus Tunesien in ihre Heimat zurückgeflogen. Die Schweizer Reiseveranstalter lassen sich vorerst nicht aus der Ruhe bringen.
Für zahlreiche Touristen nehmen die Ferien in Tunesien ein abruptes Ende. Wegen der andauernden Unruhen in dem nordafrikanischen Land fliegt der britische Reiseveranstalter Thomas Cook hunderte Feriengäste vorsichtshalber zurück in ihre Heimat.
Das Unternehmen teilte mit, bereits einen Flug gechartert zu haben, mit dem noch am Freitag rund 180 Kunden nach Belgien zurückgeflogen werden sollten. Zwei andere Flüge seien geplant, so dass alle belgische Touristen im Verlauf des Wochenendes zurückgebracht werden könnten.
Rund 2000 Deutsche sollen abgeholt werden
Auch Touristen, die mit dem Thomas-Cook-Anbieter Neckermann verreist sind, werden zurückgeholt. Noch am Freitag würden mehrere Sondermaschinen nach Tunesien geschickt, um die rund 2000 deutschen Gäste von Thomas Cook abzuholen, teilte das Unternehmen weiter mit.
Einige bereits zur Rückkehr gezwungene Gäste äusserten sich wenig begeistert. «Wir haben niemanden darum gebeten, uns zurückzuholen», sagte ein Heimkehrer am Flughafen Brüssel dem belgischen Radio RTBF.
Laut einem Sprecher von Thomas Cook entschied sich das Unternehmen für die Rückführungen nach Brüssel aufgrund der Reisehinweise der belgischen Regierung. Das zuständige Ministerium in Belgien rät seinen Landsleuten zurzeit von nicht unbedingt notwendigen Reisen nach Tunesien ab.
Nur wenige Schweizer wollen zurück
Die Reiseveranstalter in der Schweiz reagieren bislang zurückhaltender auf die verschärften Reisehinweise des Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Dieses rät seit Donnerstag «bis zur Klärung der Lage» ebenfalls von «Touristen- und anderen nicht dringenden Reisen nach Tunesien» ab.
Hotelplan Suisse und TUI Suisse teilten daraufhin mit, ihren Gästen Hilfe anzubieten, sollten diese früher heimreisen wollen. Dieses Angebot wurde bisher aber nur von einigen wenigen Personen genutzt.
Bei TUI Suisse wollte bis am Freitagmittag niemand seine Ferien frühzeitig abbrechen, wie Sprecher Roland Schmid auf Anfrage sagte. Das galt auch für die Kunden von Kuoni. Die Gäste seien hauptsächlich in ihren Hotelanlagen und viele hätten gar nichts mitgekriegt von der Eskalation der Unruhen und den verschärften Reisehinweisen, sagte Kuoni-Sprecher Peter Brun.
Die Empfehlungen des EDA würden weitergegeben, doch entscheide der Kunde selber, ob er nach Tunesien reisen wolle oder nicht, sagte Brun weiter.
Angesichts der Lage planen einige Personen ihre Ferien nun aber doch um. Zwischen dem 14. und dem 24. Januar hätten eigentlich 70 Personen Ferien in Tunesien gebucht, sagte Prisca Huguenin-dit-Lenoir von Hotelplan Suisse. Davon hätten bisher zehn ihre Reise nun aber annulliert. Bei Kuoni kam es für diesen Zeitraum bisher zu je fünf Umbuchungen und Annullierungen.
SDA/mrs
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