Schweizer Geschäftsmann aus U-Haft entlassen
Angola erhebt keine Anklage gegen Jean-Claude Bastos wegen Verdachts auf Korruption. Der Fall war durch die Paradise-Papers-Recherchen losgetreten worden.

Der unter Verdacht der Geldwäscherei und Korruption festgenommene schweizerisch-angolanische Geschäftsmann Jean-Claude Bastos ist in Angola aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Er vereinbarte mit dem Staatsfonds des Landes eine gütliche Einigung.
Der Vergleich ist vertraulich, wie Bastos' Firma Quantum Global am Freitagabend mitteilte. Die angolanischen Behörden erheben keine Anklagen wegen eines strafbaren Verhaltens gegen den Geschäftsmann. Die Behörden auf Mauritius hoben wegen dieses Entscheids die Einfrierung von Konten von Quantum Global und Bastos auf. Darüber hinaus erteilte die dortige Finanzmarktaufsicht dem Unternehmen wieder eine Lizenz.
Wie Quantum Global schreibt, erfolgte die Einigung aufgrund von juristischen Erfolgen in der Schweiz und im Vereinigten Königreich. Im Vereinigten Königreich etwa wies der englische High Court eine weltweite Einfrierung der Konten von Quantum und Bastos ab und ebnete den Weg für Schadenersatzklagen. In der Schweiz gab die Bundesanwaltschaft daraufhin eingefrorene Konten der Quantum Group frei.
Der Vergleich mit dem angolanischen Staatsfonds sieht vor, dass beide Seiten auf weitere Forderungen verzichten. Zudem deckt die Vereinbarung alle durch den Fonds angestrengten Verfahren vor Gerichten in Angola, Mauritius, der Schweiz und im Vereinigten Königreich ab.
Quantum und Bastos ihrerseits verzichten auf die im Vereinigten Königreich erhobenen Schadenersatzforderungen und stellen die handeltsrechtlichen Klagen gegen den Fonds in Mauritius ein.
Panama Papers brachten Fall ins Rollen
Der Fall Bastos war durch die Veröffentlichung der Paradise Papers im Herbst 2017 losgetreten worden. Bastos hatte gemäss der durch ein Recherchenetzwerk publik gemachten Daten einer panamaischen Anwaltskanzlei in Angola unter der Regentschaft des Ex-Präsidenten José Filomeno dos Santos einen lukrativen Vermögensverwaltungsauftrag vom Staatsfonds erhalten. Dabei wurden Mittel auch in ein von Bastos persönlich betriebenes Hafenprojekt investiert.
Nach einem Regierungswechsel wurde Bastos in Angola Veruntreuung und Geldwäsche vorgeworfen. Bastos sass dort seit Ende September in Untersuchungshaft.
SDA/ij
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