Versagen auf der ganzen Linie
Beim mutmasslichen Bestechungsfall im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) haben alle internen Kontrollen versagt. Der grosse Verlierer ist die Politik, die damit viel an Vertrauen einbüsst.
Der mutmassliche Bestechungsfall im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) ist erschreckend. Die Tonaufnahme einer Sitzung der involvierten Personen, die dem TA zugespielt wurde, hinterlässt mehr als nur ein flaues Gefühl. Trotz aller gegenteiligen Beteuerungen ist es offenbar möglich, dass sich ein Bundesbeamter ungehindert mit krummen Geschäften persönliche Vorteile verschaffen kann. Und das über Jahre hinweg bis zum heutigen Tag.
Einerseits sind es die direkten Vorgesetzten des Seco-Ressortleiters. Sie liessen sich viel zu lange an der Nase herumführen. Die Beamten höherer Hierarchiestufen müssen sich vorwerfen lassen, dass sie auf die falschen Leute setzten und zu wenig genau hinschauten. Und ganz oben tragen Staatssekretärin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch und Bundesrat Johann Schneider-Ammann die Gesamtverantwortung. Sie müssen dafür sorgen, dass in ihren Abteilungen ein korruptionsfeindliches Klima einkehrt.Natürlich sind nicht alle Geschäfte im Informatikbereich korrupt.