Wirtschaft warnt: Essen wird 50 Prozent teurer
Mehr Öko-Food zum Nachteil der Schwachen? Die Fair-Food-Initiative stürzt uns ins Dilemma. Nun heizt Economiesuisse den Zwist an.

Der Pfeil zeigt nach unten. Die Bevölkerung gibt verhältnismässig immer weniger Geld fürs Essen aus. Flossen von den Haushaltsausgaben 1945 durchschnittlich 35 Prozent in Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke, sind es inzwischen weniger als 7 Prozent, das sind 627 Franken pro Monat (2015).
Doch dieser Trend wird sich in sein Gegenteil verkehren, sollte das Stimmvolk am 23. September die von den Grünen lancierte Fair-Food-Initiative gutheissen; das behauptet zumindest Economiesuisse. «Die Lebensmittelpreise werden langfristig um rund 50 Prozent steigen», sagt Roger Wehrli, der das Dossier beim Wirtschaftsdachverband betreut. Die Umsetzung der Initiative werde Mehrkosten generieren. Preistreibend seien insbesondere die Einhaltung höherer Lebensmittelstandards und deren Kontrolle.