VBS kündigt Stiftung den Vertrag
Die eidgenössische Finanzkontrolle wirft der Stiftung für historisches Armeematerial vor, zu viel Material zu sammeln. Das VBS hat der Stiftung, die auch das Panzermuseum in Thun betreibt, daher den Leistungsvertrag aufgekündigt.

7,4 Millionen Franken: So viel Geld kostet laut der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) die Sammeltätigkeit der Zentralstelle Historisches Armeematerial (ZSHAM), die dem VBS angegliedert ist.
Der EFK ist der Betrag ein Dorn im Auge. Zudem fehle der Sammlung ein klares Profil, das vom Museumsgesetz eigentlich vorgeschrieben sei. Es werde zu viel gesammelt und repariert, dafür zu wenig aussortiert.
Als Reaktion auf die Kritik hat das VBS entschieden, der Stiftung Historisches Material der Schweizer Armee (HAM) den Leistungsvertrag aufzukünden und neu auszuschreiben. Dies berichtet «Der Bund» in seiner gestrigen Ausgabe.
Die Stiftung HAM beschäftigt in Thun, Burgdorf und Sumiswald total 17 Mitarbeiter, die nun vor einer unklaren Zukunft stehen. Gemäss Martin Haudenschild, dem stellvertretenden HAM-Geschäftsführer, sind in Thun selbst 11 Personen betroffen.
Die Verunsicherung ist gross
Zur Sammlung, die seit 10 Jahren in Thun beheimatet ist, gehören Tausende historische Uniformen, Waffen, Schuhe oder Abzeichen der Schweizer Armee. Überdies befindet sich auf dem Waffenplatz – als Teil der Sammlung – das Panzermuseum.
Dort sind in zwei Gebäuden und zwei Hallen nebst Fahrzeugen aus hiesigen Beständen auch amerikanische, deutsche und britische aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu sehen. Dass in Thun mehrheitlich ausländische Panzer ausgestellt sind, ist ein weiterer Kritikpunkt der EFK.
Der Chef der ZSHAM, Jürg Reusser, ist mit der Arbeit der Stiftung HAM zwar «grundsätzlich zufrieden», dennoch ziele die neue Ausschreibung stärker als bisher darauf ab, betriebswirtschaftliche Konzepte in den Vordergrund zu rücken.
Die Inventarisierung, bei der nach wie vor Material aus 170 Jahren Armeegeschichte liquidiert werde, sei noch nicht abgeschlossen. Bei HAM-Geschäftsführer Stefan Schärer ist die Verunsicherung, wie es mit der Stiftung weitergeht und ob es allenfalls zu Entlassungen kommt, gross.
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