Tessin will Terminal in Norditalien
Bei der Sanierung des Gotthard-Strassentunnels plant der Bund einen Lastwagenverlad Erstfeld–Biasca. Der Kanton Tessin ist laut einem Medienbericht nicht einverstanden und macht einen eigenen Vorschlag.
Der 30 Jahre alte Gotthard-Strassentunnel muss zwischen 2020 und 2025 saniert werden. Damit die Sanierungsarbeiten durchgeführt werden können, muss der Gotthard-Strassentunnel während der Sanierungsarbeiten für den Verkehr gesperrt werden, und zwar während einer Dauer von rund 900 Tagen. Das Bundesamt für Strassen (Astra) schlägt vor, für die Strassenfahrzeuge einen Bahnverlad einzurichten.
Die Einrichtung einer Rollenden Landstrasse für Lastwagen zwischen Erstfeld und Biasca stösst bei der Tessiner Regierung auf Skepsis, wie die «Neue Zürcher Zeitung» (NZZ) berichtet. Im Gegensatz zum Astra wolle der Kanton Tessin den temporären Lastwagenverlad nicht in Biasca realisiert sehen, sondern in Norditalien, unweit von Chiasso.
Tessin hätte am liebsten den Bau einer zweiten Strassenröhre
Im Tessin gibt es offenbar die Befürchtung, dass ein Terminal in Biasca von einem Provisorium zu einer dauerhaften Lösung werden könnte. Gemäss dem NZZ-Bericht hat die Tessiner Regierung bereits erste informelle Gespräche mit der italienischen Seite auf regionaler Ebene geführt. Dabei sind sich die Tessiner im Klaren, dass es für die Realisierung ihrer Idee eines Lastwagenverlads mit Terminal in Norditalien die Zustimmung der Regierungen in Bern und Rom bräuchte.
Am liebsten hätte das Tessin allerdings den Bau einer zweiten Strassenröhre am Gotthard, die nach Ansicht ihrer Promotoren wie vor allem der Strassenlobby keine Erhöhung der Strassenkapazität bringen würde. Wichtig sei vor allem, dass der Südkanton während der Bauphase ebenso gut erreichbar sei wie heute.
Astra-Studie: Verlad für eine Million Lastwagenfahrten möglich
Zu der vom Bund favorisierten Rollenden Landstrasse durch den Gotthard-Basistunnel liegt inzwischen eine neue Studie vor, wie die NZZ weiter schreibt. Diese Astra-Studie bejaht die Machbarkeit eines temporären Bahnverlads auch bei weiterhin einer Million Lastwagenfahrten. Dazu müsse die Kapazität der vorgesehenen Rollenden Landstrasse Erstfeld–Biasca gesteigert werden, indem pro Stunde und Richtung drei statt zwei Pendelzüge für Lastwagen zwischen den beiden Portalen des Gotthard-Basistunnels verkehrten.
Die Sanierung des Gotthard-Tunnels, die nicht zuletzt die Sicherheit erhöhen soll, erfordert nicht nur Alternativen für den Güter-, sondern auch für den Personenverkehr. Im Vordergrund steht nach heutiger Planung die Einrichtung eines Autoverlads durch den Gotthard-Scheiteltunnel (Göschenen–Airolo).
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