«So fliesst Schweizer Steuergeld zum eritreischen Diktator»
Die Aktivistin Veronica Almedom erzählt, wie das eritreische Generalkonsulat illegal Flüchtlinge in ihr Heimatland schleust und Geld eintreibt. Sie fordert die Schweiz zum Handeln auf.
Frau Almedom, Eritreer würden zu Tausenden Ferien in ihrem Heimatland machen, kritisiert die SVP. Stimmt das? Nein, das sind keine «Ferien». Es gibt zwei Gruppen von eritreischen Flüchtlingen, die aus der Schweiz in ihr Heimatland reisen: Die grosse Mehrheit geht mit einer Reisebewilligung der Schweizer Behörden. Meistens hat das dringende persönliche Gründe – etwa um die alten, kranken Eltern zu pflegen. Wegen des Massenexodus aus Eritrea sind viele gebrechliche Menschen im Land ganz auf sich allein gestellt. Angesichts der sehr beschränkten Gesundheitsversorgung kann das tödlich sein. Eine sehr kleine Minderheit der Flüchtlinge geht tatsächlich für Ferien nach Eritrea.
Wie gross ist diese Minderheit, die illegal ins Land einreist? Das Staatssekretariat für Migration spricht von 20 Verdachtsfällen pro Jahr. Im Verhältnis zu den 23'000 eritreischen Migranten, die in der Schweiz leben, ist das eine kleine Minderheit. Sie ist nicht repräsentativ für die vielen Tausend Opfer der Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Eritrea. Diese Minderheit der Flüchtlinge wurde offenbar nicht aus politischen oder religiösen Gründen verfolgt; sie könnte aus wirtschaftlichen Gründen geflohen sein. Wir unterstützen Massnahmen der Schweizer Behörden gegen diese unehrlichen Personen. Ihr Verhalten ist inakzeptabel. Menschen, die sich nicht an das Recht halten, gibt es in jeder Volksgruppe. Die grosse Mehrheit der Eritreer hat aber Angst, zurück in ihr Land zu gehen.