Sind im Tessin die Grenzgänger an allem schuld?
Nach der wuchtigen Annahme der Masseneinwanderungsinitiative im Tessin ist es nördlich der Alpen zum Stereotyp geworden: Die Grenzgänger sind dort das Hauptproblem. Doch die Realität in der Südschweiz ist komplexer.

Seit dem 9.Februar kommen aus dem Tessin fast im Wochentakt Vorstösse, die den heimischen Arbeitsmarkt schützen und ihn weniger attraktiv für Arbeitskräfte aus Italien machen sollen: Man will die bürokratischen Hürden für italienische Handwerker erhöhen, künftig die Höchstzahlen für Grenzgänger selbst festlegen und Sonderzonen schaffen. Und vor allem will man, dass das Grenzgängerabkommen mit Italien von 1974 gekündigt wird (vgl. Kasten).