Schiffbruch für Spionageprävention
Aus Angst vor Spionen will der Bundesrat ausländische Firmen von IT-Netzwerken des Bundes fernhalten. Nun zeigt sich, dass das nicht geht.

Die neue Spionageprävention des Bundesrates entpuppt sich als Flop. Nach der Schnüffelaffäre der US-Geheimdienste vor einem Jahr hatte die Schweizer Regierung die Bundesverwaltung angewiesen, ausländische Firmen von Computernetzwerken und anderen IT-Infrastrukturen fernzuhalten. Selbst in der Cablecom als grösster Schweizer Kabelnetzbetreiberin sahen Bundesbeamte daraufhin plötzlich ein Einfallstor für Spione. Der Grund: Die Schweizer Firma Cablecom gehört dem britischen Konzern Liberty Global. Deshalb schloss der Bund Cablecom als Lieferantin selbst für gewöhnliche Internetanschlüsse für Büros der Bundesverwaltung aus.