
schweiz
Manege frei für das Trio Biederbrav
Die FDP macht aus der Kandidatenkür für die Bundesratswahl einen Wanderzirkus, als ginge es um eine Volkswahl. Ignazio Cassis, Pierre Maudet und Isabelle Moret machen gute Miene zum inszenierten Spiel.
Seit Schweiz-Versteher Diccon Bewes hier lebt, schaut er jede Bundesratswahl am TV. Im Interview erklärt der britische Autor, warum er davon fasziniert ist.
Der Brite und Schweiz-Versteher Diccon Bewes nimmt kein Blatt vor den Mund: «Bundesrat Johann Schneider-Ammann ist ein Langweiler.» Der Autor posiert vor den Bundesratsporträts im Entrecôte Fédérale in Bern.
(Bild: Nicole Philipp)
Herr Bewes, wer ist Ihr Lieblingsbundesrat?Diccon Bewes: Es muss Doris sein. Nicht nur wegen ihrer Augen, die einen ablenken und wie der liebliche Blick einer Schweizer Kuh sind.
Moment, Sie nehmen mit Vornamen Bezug auf die Bundespräsidentin und vergleichen sie mit einer Kuh. Das sind viele Tretminen auf einmal.Ich meine das ja nicht unhöflich. In Grossbritannien ist es üblich, dass die Stimmbürger ihre Volksvertreter und sogar den Premierminister mit Vornamen ansprechen. Die Leute sehen sich auf Augenhöhe mit ihren Politikern. Das empfinden Spitzenpolitiker dort nicht als respektlos. Und was den Vergleich mit den Kuhaugen betrifft – ich finde Kuhaugen halt schön.
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Die FDP macht aus der Kandidatenkür für die Bundesratswahl einen Wanderzirkus, als ginge es um eine Volkswahl. Ignazio Cassis, Pierre Maudet und Isabelle Moret machen gute Miene zum inszenierten Spiel.
Ignazio Cassis ist nicht mehr schweizerisch-italienischer Doppelbürger. Der FDP-Kronfavorit für den Bundesrat verzichtet auf den Doppelpass. Sein Bundesratskonkurrent Pierre Maudet hingegen hält vorläufig noch daran fest.
Die FDP-Fraktion nominiert alle drei Kandidaten für die Bundesratswahl. Ignazio Cassis startet vor allem dank Tessiner Bonus als Favorit, Pierre Maudet als hartnäckiger Herausforderer und Isabelle Moret als Alibifrau.