Physio-Tarifstreit eskaliert
Die Physiotherapeuten müssen weiter auf höhere Löhne warten. Bundesrichter erklärten den Physiotarif für ungültig.

Eigentlich sollte der gestrige Donnerstag für den Verband Physioswiss zum Protesttag werden: In Luzern überreichten Verbandsvertreter der Krankenkasse CSS den «rostigen Gameboy» als Symbol für das «unfaire Spiel», das die Kasse zusammen mit ihren Verbündeten Helsana, Sanitas und KPT mit den Physiotherapeuten betreibe. Allerdings sorgte gestern ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts für mehr Aufsehen. Das Gericht erklärte eine fünfprozentige Tariferhöhung zugunsten der Physiotherapeuten im Kanton Thurgau für ungültig und gab damit den klagenden Kassen recht. Das Gericht begründete den Entscheid damit, dass es keine gültige gesamtschweizerische Tarifstruktur mehr gebe, weil Physioswiss 2011 den Vertrag aus Protest gegen schleppende Tarifverhandlungen gekündigt hat. Die Thurgauer Regierung sei nicht befugt, eine Tariferhöhung zu verordnen.