Neue US-Botschafterin in Bern schwört auf E-Reader
Die neue Repräsentantin der USA in der Schweiz sorgt bereits bei ihrem Amtsantritt für Aufsehen.

Suzi LeVine, die neue US-Botschafterin in Bern, hat ihren Eid weder auf die Bibel noch auf eine gedruckte Ausgabe der amerikanischen Verfassung geleistet. Ihre linke Hand lag bei der Zeremonie auf einem E-Reader.
Dies machte in den sozialen Netzwerken schnell die Runde: Die US-Botschaft in London bezeichnete die Vereidigung auf Twitter als sehr zeitgemäss («very 21st century»). LeVine sei die erste US-Botschafterin, die ihren Eid auf ein elektronisches Gerät abgelegt habe.
Der E-Reader, den LeVines zwei Kinder bei der Vereidigung hielten, zeigte eine Kopie der amerikanischen Verfassung. Genau genommen war der 19. Verfassungszusatz (Amendment) zu sehen. Dieser wurde im Jahr 1920 zu der US-Verfassung hinzugefügt und garantiert Frauen das Recht abzustimmen. «Wie passend», schreibt die neue Botschafterin dazu auf Twitter.
Als Begründung für den Schwur auf den E-Reader gibt die Botschafterin drei Gründe an: Erstens sei das alles, was sie dabei gehabt habe. Zweitens habe sie mit einem Gerät aus dem 21. Jahrhundert ihre Leidenschaft für neue Technologien zeigen wollen. Drittens sie dieser Akt ein Symbol für die Innovationskraft der USA.
Amt als Belohnung
Suzan «Suzi» LeVine ist am Montag in Bern angekommen. Sie ist wie schon ihr Vorgänger Donald Beyer keine Diplomatin im klassischen Sinne. LeVine arbeitete unter anderem für Microsoft und den Reiseanbieter Expedia.
Zu der Botschafterstelle in Bern verhalf ihr, dass sie den US-Präsidenten Barack Obama in seinem Wahlkampf 2012 unterstützt hatte. Der Posten in Bern wird traditionell nicht an Karrierediplomaten vergeben, sondern vornehmlich an Personen, die den Präsidenten im Wahlkampf unterstützt haben.
«Es gibt Probleme»
«Jetzt beginnt das Abenteuer tatsächlich», schrieb LeVine gestern auf Twitter.
Bei ihrer Arbeit werde sie sich auf drei Hauptgebiete konzentrieren, sagte sie am Montag in einem Interview mit der «Tagesschau»: «Verstärkte Wirtschaftsbeziehungen, die Sicherheit und die gegenseitige Wertschätzung unserer Kulturen, Werte und Politik.»
Angesprochen auf die bestehenden Spannungen zwischen der USA und der Schweiz, sagte sie im «Tagesschau»-Interview: «Sicher, es gibt Probleme. Ich bin da, um zuzuhören, wie wir diese bewältigen können, um ein neues, gemeinsames Kapital aufzuschlagen.»
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