«Hört endlich mit dieser Neid-Diskussion auf»
Als Erpressung bezeichnen viele Leser von Redaktion Tamedia die Drohung der Patrons, sie würden bei einem Ja zur SP-Steuerinitiative wegziehen. Doch die Manager erhalten auch unerwartet viel Rückendeckung.
Die Drohung diverser Firmenchefs, bei einem Ja zur SP-Steuerinitiative die Schweiz zu verlassen, hat im Leserforum von Redaktion Tamedia kontroverse Diskussionen ausgelöst. Viele reagieren brüskiert auf die Aussage der Wirtschaftsleute. Die Drohungen würden ihn anekeln, schreibt ein Leser. «Diese Leute glauben tatsächlich, die Schweiz halte sich nur dank ihresgleichen.»
Erpressen lasse er sich nicht, schreibt ein anderer Forumsteilnehmer. «Sollen die Reichen nur aus der Schweiz wegziehen.» Ein Verlust sei dies nicht. Ausserdem seien jene, die in Vergangenheit am lautesten geschrien hätten, noch immer nicht weggezogen.
Ein weiterer Leser erinnert die Wirtschaftsleute an ihre Verantwortung: «Die Vermögenden haben offensichtlich vergessen, was die Grundlage ist, damit sie ihren Reichtum hier geniessen können: Es ist der soziale Frieden. Dazu müssen alle ihren Beitrag leisten.» Andere wählen härtere Worte: Einmal mehr zeige sich, dass man Charakter und Rückgrat mit allem Geld der Welt nicht kaufen könne, heisst es etwa in einem Beitrag.
«Nur dumme Hunde beissen die Hand, die sie füttert»
Allerdings stösst die Reaktion der Wirtschaftselite bei ebenso vielen Kommentatoren auf Verständnis. Man solle endlich mit dieser Neid-Diskussionen aufhören, heisst es in mehreren Beiträgen. «Diese Leute bezahlen eure Steuern. Ohne die Gutbetuchten würde es allen viel schlechter gehen», lautet etwa ein Fazit. Firmen wie jene von Liftbauer Schindler seien die beste Werbung für die Schweizer Industrie. Und wer glaube, die Reichen würden nicht wegziehen, sei schlicht naiv, glauben mehrere Leser von Redaktion Tamedia.
«Nur dumme Hunde beissen die Hand, die sie füttert», kommt ein Leser zum Schluss. «Die Reichen mögen einen kleinen Prozentsatz der Bevölkerung darstellen, aber bei allen steuerlichen Schlupflöchern machen sie immer noch einen sehr grossen Prozentsatz der Steuereinnahmen aus.» Und einige Leser geben der SP höhnisch Vorschläge auf den Weg, was die Partei noch alles unternehmen könnte: «Vielleicht sollte die SP mit einer Wegzugssteuer nachdoppeln», heisst es in einem Beitrag ironisch.
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