Entführter Schweizer im Jemen wieder frei
Die am Montag im jemenitischen Jaar verschleppten IKRK-Mitarbeiter befinden sich wieder in Freiheit – darunter ein Schweizer.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat am Donnerstagmorgen bestätigt, dass seine drei am Montag im Jemen von einer bewaffneten Gruppe entführten Mitarbeiter in der Nacht freigelassen wurden. Die drei Delegierten, darunter ein Schweizer, seien zurück in Aden und in Sicherheit.
«Wir sind erleichtert und sehr glücklich, dass unsere Kollegen wieder da sind», sagte Cedric Schweizer, Delegationschef des IKRK im Jemen. Er dankte allen, die sich bedingungslos für die Freisetzung der drei Mitarbeiter eingesetzt hätten. Ausser dem Schweizer handelt es sich um einen Kenianer und einen Jemeniten, wie IKRK-Sprecherin Dibeh Fakhr in Genf sagte.
Seit 1962 im Jemen
Die Freilassung war zuerst von Abdel Latif Sayed, Kommandant des Volkswiderstands-Komitees, in Jaar im Süden des Jemen, gemeldet worden. Laut ihm kamen nach Vermittlungen des lokalen Stammes auch zwei Ägypter frei, die vor einer Woche gekidnappt worden waren.
«Wir haben die fünf Geiseln nach Verhandlungen in der Nacht auf Donnerstag aus den Händen des Marakischa-Stammes befreien können», sagte der Kommandant. Die Reservisten des Volkswiderstands-Komitees kämpfen zusammen mit der jemenitischen Armee gegen die al-Qaida im Süden des Landes.
Das IKRK arbeitet seit 1962 im Jemen. Zurzeit sind 200 Mitarbeiter dort tätig, darunter 50 Schweizer.
Hunderte Menschen entführt
Der Jemen ist regelmässig Schauplatz von Entführungen, bei denen Ausländer betroffen sind. Meist handelt es sich bei den Tätern um stark bewaffnete Stämme, welche die Entführungen als Druckmittel nutzen, um bei den Behörden Forderungen durchzusetzen.
Erst im Februar dieses Jahres war eine 33-jährige Lehrerin aus Bülach ZH nach fast einjähriger Gefangenschaft im Westen des Jemen von Stammeskämpfern nach Vermittlungen Katars freigelassen worden. Die Kämpfer hatten die Freilassung von inhaftierten Angehörigen gefordert.
In den vergangenen 15 Jahren wurden im Jemen bereits Hunderte Menschen, darunter auch ausländische Touristen, entführt. Die meisten Geiseln kamen wieder frei – meist nach Zahlung eines Lösegeldes oder gegen andere Vergünstigungen.
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