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Olympia-Kandidatur «Sion 2026» wird lanciert
Das Sportparlament gibt grünes Licht für die Kandidatur der Winterspiele 2026 im Wallis. Swiss Olympic will nun das Projekt vorantreiben.
Nur in Bern, Biel und Kandersteg würden 2026 olympische Wettbewerbe durchgeführt. Damit verliert der Kanton Bern im Programm der Initianten für die Winterspiele 2026 an Gewicht.
Die Skisprungschanzen in Kandersteg kämen bei den olympischen Winterspielen 2016 zum Einsatz.
(Bild: Hans Rudolf Schneider)
Im Frühsommer war der Kanton Bern noch ein Big Player in den Planungen des Organisationskomitees von Sion 2026. Eishockey sollte in Bern und Biel gespielt, in Kandersteg temporär eine neue Grosssprungschanze gebaut und in Thun ein Athletendorf errichtet werden.
Wer heute einen Blick auf die Karte mit den geplanten Standorten wirft, erkennt rasch: Würde Sion 2026 den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele erhalten, dem Kanton Bern käme im Programm nur noch eine Nebenrolle zu.
Keine grosse Schanze in Kandersteg
Am Dienstag berichtete der «Bund», dass die Initianten den Plan für eine Grossschanze in Kandersteg fallen gelassen haben. Das Problem: Das rund acht Millionen Franken teure Projekt sah vor, eine 140-Meter-Sprungschanze zu bauen, die nach den Olympischen Spielen wieder abgerissen worden wäre. Das lässt sich schlecht mit dem Nachhaltigkeitskonzept der Organisatoren vereinbaren.
Laut Hans Stöckli, dem Berner Ständerat und Vizepräsident von Sion 2026, dürfte nun ein Plan B in Angriff genommen werden. Dieser sieht vor, dass die Skispringer für die grossen Sprünge nach Engelberg dislozieren sollen, wo bereits eine entsprechende Anlage besteht. In Kandersteg würden die Wettbewerbe auf der Normalschanze und die nordische Kombination durchgeführt.
Keine Unterkünfte in Thun
Ebenfalls vorgesehen war in früheren Plänen der Organisatoren ein olympisches Dorf mit Platz für 2000 Athleten in Thun. Doch es blieb bei der Idee, weil der nationale und der internationale Eishockeyverband sich ob der langen Anfahrtswege zu den Spielstätten in Bern, Biel und Freiburg störten.
Vom Tisch ist im Übrigen auch die Idee, auf dem Berner Expo-Gelände eine temporäre Halle für den Eisschnelllauf zu errichten. Weil diese Sportart hierzulande kaum betrieben wird, existiert keine Anlage. Nun müssen die Organisatoren nach einer neuen Lösung Ausschau halten: Denkbar ist, in Aigle einen Industrieneubau temporär für den Eisschnelllauf umzurüsten.
Berner Zeitung
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