Ben Ali wird zum Testfall für den sauberen Finanzplatz
Der Bundesrat lässt präventiv Konten des tunesischen Ex-Präsidenten und seiner Entourage sperren.

Für einmal ist die Schweiz schneller als die EU. In Brüssel wird die Sperrung von Vermögenswerten des geflohenen Autokraten Ben Ali erst als «Option» geprüft, in Bern hat sie der Bundesrat gestern bereits verfügt. Er wolle so «jegliche Gefahr einer Veruntreuung von staatlichen Geldern vermeiden». Beantragt hat die Massnahme dem Vernehmen nach Aussenministerin Micheline Calmy-Rey. Sie will ein internationales Zeichen setzen und nicht den Hauch des Eindrucks aufkommen lassen, die schweizerischen Behörden handelten lasch und schlafmützig.